Der Sklarek-Skandal und die unmittelbare mediale Instrumentalisierung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den sogenannten Sklarek-Skandal und die damit einhergehende unmittelbare mediale Instrumentalisierung. Am 26. September 1929 werden sowohl die drei Brüder Max, Leo und Willy Sklarek, als auch Friedrich Lehmann, der Oberbuchhalter der Familie Sklarek, aufgrund des Verdachtes des Betrugs und der Urkundenfälschung in Berlin verhaftet. Die Berliner Zeitungsstadt polarisierte mit den ersten Sensationsmeldungen bereits einen Tag nach der Verhaftung. Dieser drastische Ton und diese erregende Stimmung werden in den nächsten Wochen auch in weiteren Zeitungen zu finden sein. Den Sklareks gelang es, mit Hilfe von Urkundenfälschungen die Berliner Stadtbank bis 1929 um rund 10 Millionen RM zu betrügen. Zu dieser Zeit befindet sich die Weimarer Republik in einem politischen und gesellschaftlichen Umbruch. Obwohl oftmals von den "Goldenen Zwanzigern" gesprochen wird, kam es dennoch zu wirtschaftlichen Talfahrten. Die Hauptstadt Berlin ist ein Symbol, welches zum einen mit der wirtschaftlichen und der kulturellen Blütezeit, aber auch mit politischer und moralischer Dekadenz verbunden wurde. Weiterhin stellt diese Stadt auch noch die Kulisse der größten Korruptionsfälle dar. Bei diesen Skandal- und Korruptionsdebatten steht immer wieder die öffentliche Popularisierung eines Ereignisses im Vordergrund der Forschung, da die Skandale in der Presse ausgiebig und über einen langen Zeitraum vorzufinden sind und zahlreiche prominente Politiker und Beamte in diese Skandale verwickelt waren. Im Rahmen des Sklarek-Skandals stellt sich angesichts der zeitnahen Kommunalwahlen in Berlin von 1929 die Frage, inwiefern dieser Skandal durch die politische Presse für parteiliche Zwecke medial verwertet wurde. Diese Fragestellung dient als Rahmen für diese Arbeit.