Der Spagat zwischen Patientenbedürfnis und wirtschaftlichem Ziel. Die Vorteile einer Balanced Scorecard für das Management einer Arztpraxis

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,7, Fachhochschule Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Arztpraxen genügt es heute längst nicht mehr, nur Dienstleistungen anzubieten. Während Ärzte sich in der Vergangenheit ausschließlich um das Wohl der Patienten kümmern konnten, bringen neue Reformen im Gesundheitswesen die Notwendigkeit mit sich, auch als freiberuflicher Arzt unternehmerisch zu denken und zu handeln. Reformen und zunehmender Wettbewerb haben dazu geführt, dass viele Arztpraxen hohe Umsatzeinbußen verzeichnen und verstärkt um die Gunst der Patienten kämpfen müssen. Medizinische Leistungen werden zukünftig immer mehr privatisiert werden. Patienten erwarten auf Grund dessen eine Behandlung, die auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt wird. Der Patient wird zum Kunden. Was ebenfalls bedeutet, dass dem Patient durch entsprechendes Marketing die Leistung verkauft werden muss. Ist der Patient mit der erbrachten Leistung nicht zufrieden und fühlt sich schlecht beraten, kann er jederzeit ohne Angabe von Gründen den Arzt wechseln. Dies bedeutet, dass der Arzt zugleich Stratege, Arbeitgeber, Finanzchef, Kostenmanager und Berater bzw. Verkäufer von medizinischen Leistungen sein muss. Zusammengefasst bedeutet dies, dass dem Arzt ein ständiger Spagat zwischen der Erfüllung der steigenden Patientenanforderungen und der wirtschaftlichen Zielsetzung der Praxis gelingen muss. Durch die Mehrperspektivität der Balanced Scorecard, die sowohl Finanzen, Patienten, Mitarbeiter und Prozesse abdeckt und der Mischung aus Ergebniskennzahlen und Leistungstreiber, scheint der Einsatz dieses Managementinstrument sinnvoll. Deshalb zeigen sich für Arztpraxen spezifische Gründe auf, die die Einführung einer Balanced Scorecard als sinnvoll erscheinen lassen. Diese sollen im Folgenden benannt werden.