Der Traum der Charite im achten Buch der "Metamorphoses" des Apuleius

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Latein, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Seele befragt im Traum die Urweisheit des Lebens. Die Urweisheit des Lebens offenbart sich im Traum, und es kommt Antwort herauf, die sagt, wo man steht, die Wege andeutet, welche man jetzt am besten zu gehen hat."1 Haben unsere Träume wirklich eine so große Bedeutung? Oftmals träumt man doch eher von belanglosen Dingen, unser Unterbewusstsein verarbeitet im Schlaf verschiedenste Eindrücke des Tages. Aber wie kann es dann sein, dass in manchen Fällen Träume tatsächlich das vorwegnehmen, was in Zukunft geschehen wird, oder uns bezüglich Vergangenem Wahres unterbreiten? Mit solchen und ähnlichen Fragen setzt sich heutzutage die Traumforschung auseinander. Wie man Träume letztlich aber genau zu deuten hat, da weichen die Meinungen oft weit voneinander ab. Dass Träume die Menschen beschäftigen und sie sehr um deren Aufklärung bemüht sind, ist nicht neu. Schon in der Antike prägten Träume, die oftmals als Götterbotschaften angesehen wurden, die Menschen und hatten Einfluss auf deren Handeln. Apuleius greift genau dies in seinen Metamorphoses auf. In der Charite-Erzählung sind Träume von größerer Bedeutung und motivieren die weitere Handlung. Der zweite Traum der Charite, der im achten Kapitel des 8.Buches zu finden ist, liegt dieser Arbeit zugrunde. Die Arbeit gliedert sich in eine Übersetzung des Textabschnitts, einen textkritischen Teil, einen Kommentar, in dem die sprachlichen Besonderheiten kurz dargestellt werden sollen, eine Analyse und Interpretation des Abschnitts mit Bezug auf die ganze Charite-Erzählung und Vergleichen zu anderen Novellen, wobei mir besonders die Literatur von Hendrik Müller und Paula James behilflich war, einen kurzen Exkurs zu motivischen Vorbildern des Apuleius, sowie eine Zusammenfassung der Thesen.