Der Tyrann der Carl Gustav Jungstraße
Autor: | Jean Lupo |
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EAN: | 9783743156340 |
eBook Format: | ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 16.11.2016 |
Untertitel: | Der von der Polizei Gejagte |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Flucht Fußball Liebe Polizeirevier tyrannei |
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Ein Jugendlicher im Jahr 2016 kann es sich bei Gott nicht wirklich vorstellen, wie unsere westliche Welt vor der letzten Kultur-Revolution ausgesehen hat. Nach der Aufklärung, nicht zuletzt auch durch Immanuel Kant zum Ende des 18. Jahrhunderts hin, kommt es vor nahezu 50 Jahren wiederum zu einer Revolution. Es kommt zur ersten Krise, die Wirtschaft stagniert und zum ersten Mal gehen so manche Leute nicht zur Arbeit sondern zum Arbeitsamt. Es gibt Stempelgeld. Die Studenten rebellieren auf den Straßen. Was aber alle in Erregung bringt, was definitiv nicht mehr aufzuhalten ist, das ist die sexuelle Revolution. Es kommt in extenso zu einer sittlichen Umformung in allen nur denkbaren Schichten der Gesellschaft. Wenn es um Sex geht kann sich außer den unschuldigen Kindern niemand heraushalten. Was hier unglaublich klingen mag, die Antibabypille gibt es erst seit 5 Jahren und die Skepsis der Frauen ist groß, welch ein gefährliches Risiko gehe ich ein, insofern ich die Pille überhaupt verschrieben bekomme. Innerhalb einer gefühlt kurzen Zeitspanne wird die Welt buchstäblich aus ihren Angeln gehoben. Was vor zwei oder drei Jahren an der unerbittlichen Zensur hängen blieb, dafür gibt es 67 nur mehr ein müdes Lächeln. Die moralisch ablehnenden Aufschreie sind erstickt. Würde ich über jedes meiner Lebensjahre solch ein Buch schreiben, in dieser Akkuratesse, dann kämen fast 70 Bücher auf den Markt. Das aber wird nicht passieren, so viel Zeit wird mir der liebe Gott nicht mehr zugestehen. Eines der intensivsten Jahre ist 1967, es ist dies ein Jahr, über welches sich die Leserin oder der Leser, hoffentlich mit schmunzelnder Miene, hier ein ausgeprägtes Bild machen kann. Wir rauchen zwar kein Cannabis und distanzieren uns von Marihuana und dergleichen, und doch ist es eine definitiv spannende Ära. Und es geht auch gleich zu Beginn des Buches in die Vollen, die Polizei ist mir auf den Fersen, ich bin de facto ein Gejagter. Vorausgegangen war eine Schlägerei in einem Gasthaus. Infolgedessen kommt es zu einer abenteuerlich wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen der Stadt. Überdies kommt auch der Liebe wieder mal eine exklusive Bedeutung zu, in mehreren Arten. Es steht die Frage im Raum, wird es uns gelingen, dem Tyrann der Carl Gustav Jungstraße die Stirne zu bieten? Kann ich seine Strahlkraft mindern? Energie wird auf Bemühungen stoßen! Ungeachtet dessen kommt es zu einem heißen Sommer und ein geheimnisvoller 8. September steht an, neue Dimensionen werden angebrochen.
Jean ist das Kind eines Kumpels. Ja, der Vater war ein Bergmann, war 16 Jahre in Differdingen, einem Ort in Luxemburg. Außerdem zog er gleich zweimal für Deutschland die ominöse Uniform an, er wurde in beiden Weltkriegen gebraucht. Kanonenfutter muss her, so hieß es damals im Volksmund. Ebenso ging er zweimal eine Ehe ein, zunächst in seiner westpfälzischen Heimat und zwischen den Kriegen am Rande der Schwäbischen Alb. Hierfür gab es keinen Befehl und keine strittige Uniform. Aus der ersten Ehe gingen 4 Kinder hervor. Als er seine zweite Liebe findet, wie gesagt am Rande der Schwäbischen Alb, bringt er drei Kinder mit - der älteste Sohn blieb in Landstuhl - und die neue Liebe hatte ebenfalls schon 2 Söhne. Und da in der zweiten Ehe nochmals 6 Kinder geboren wurden, sind es nach Adam Riese insgesamt 12 Kinder. Da der Jüngste nur circa 14 Tage lebte, war ich fortan der Benjamin. Ich erhielt denselben Namen wie der Vater, kurz und bündig: Jean! Die Nachkriegsjahre waren drakonisch hart, der Hunger war das größte Problem. Bei jedem der Kinder konnte man auf den Rippen Klavier spielen, wobei ich keine Ausnahme war. Aus diesem Grund schickte mich das Jugendamt oder die Gesundheitsbehörde zweimal zur Erholung, was freilich einer Kur gleichkommt. Nach dem zweiten Mal ging es sofort in die Lehre, es war dies normal, mit 14 Jahren die Arbeit aufzunehmen. Und es war auch normal, dass der Jugendliche, aus der Volksschule kommend, eine handwerkliche Lehre anvisiert. In der Berufsschule mauserte ich mich zum Klassenbesten, blieb danach aber trotzdem nicht meinem Beruf treu. Mit 16 verliebte ich mich in ein Wiener Mädel, schade drum, wie schon die Königskinder, so waren auch wir getrennt, genau gesagt waren es sechshundert Kilometer, die zwischen uns lagen. Als ich dann 17 Jahre alt war, starb mein Lieblingsbruder Cosimo quasi an meiner Seite im Operationssaal einer bayrischen Klinik, ein Verkehrsunfall war die Ursache. Wir waren mit einem VW-Käfer unter die Vorderachse eines Bundeswehrlasters geknallt. Somit kommen wir dem Geschehen des Buches immer näher. Wieder mal bin ich verliebt bis über beide Ohren und mit 19 ist es so weit, ich spüre ihre Herzenswärme. Und so wie wir zum einen noch unser ganzes Leben vor uns haben, so haben wir zum anderen ihren Vater zu beachten, welcher von unserer Verbundenheit überhaupt nichts wissen will. Den Sohn eines Bergarbeiters will er nicht akzeptieren, es ist dies ein Mensch zweiter Klasse. Der Krieg um Gila nimmt seinen Lauf.
Jean ist das Kind eines Kumpels. Ja, der Vater war ein Bergmann, war 16 Jahre in Differdingen, einem Ort in Luxemburg. Außerdem zog er gleich zweimal für Deutschland die ominöse Uniform an, er wurde in beiden Weltkriegen gebraucht. Kanonenfutter muss her, so hieß es damals im Volksmund. Ebenso ging er zweimal eine Ehe ein, zunächst in seiner westpfälzischen Heimat und zwischen den Kriegen am Rande der Schwäbischen Alb. Hierfür gab es keinen Befehl und keine strittige Uniform. Aus der ersten Ehe gingen 4 Kinder hervor. Als er seine zweite Liebe findet, wie gesagt am Rande der Schwäbischen Alb, bringt er drei Kinder mit - der älteste Sohn blieb in Landstuhl - und die neue Liebe hatte ebenfalls schon 2 Söhne. Und da in der zweiten Ehe nochmals 6 Kinder geboren wurden, sind es nach Adam Riese insgesamt 12 Kinder. Da der Jüngste nur circa 14 Tage lebte, war ich fortan der Benjamin. Ich erhielt denselben Namen wie der Vater, kurz und bündig: Jean! Die Nachkriegsjahre waren drakonisch hart, der Hunger war das größte Problem. Bei jedem der Kinder konnte man auf den Rippen Klavier spielen, wobei ich keine Ausnahme war. Aus diesem Grund schickte mich das Jugendamt oder die Gesundheitsbehörde zweimal zur Erholung, was freilich einer Kur gleichkommt. Nach dem zweiten Mal ging es sofort in die Lehre, es war dies normal, mit 14 Jahren die Arbeit aufzunehmen. Und es war auch normal, dass der Jugendliche, aus der Volksschule kommend, eine handwerkliche Lehre anvisiert. In der Berufsschule mauserte ich mich zum Klassenbesten, blieb danach aber trotzdem nicht meinem Beruf treu. Mit 16 verliebte ich mich in ein Wiener Mädel, schade drum, wie schon die Königskinder, so waren auch wir getrennt, genau gesagt waren es sechshundert Kilometer, die zwischen uns lagen. Als ich dann 17 Jahre alt war, starb mein Lieblingsbruder Cosimo quasi an meiner Seite im Operationssaal einer bayrischen Klinik, ein Verkehrsunfall war die Ursache. Wir waren mit einem VW-Käfer unter die Vorderachse eines Bundeswehrlasters geknallt. Somit kommen wir dem Geschehen des Buches immer näher. Wieder mal bin ich verliebt bis über beide Ohren und mit 19 ist es so weit, ich spüre ihre Herzenswärme. Und so wie wir zum einen noch unser ganzes Leben vor uns haben, so haben wir zum anderen ihren Vater zu beachten, welcher von unserer Verbundenheit überhaupt nichts wissen will. Den Sohn eines Bergarbeiters will er nicht akzeptieren, es ist dies ein Mensch zweiter Klasse. Der Krieg um Gila nimmt seinen Lauf.