Der Umgang mit Verschwörungstheorien in Literatur und Deutschrap. Vermittlung von Kenntnissen und Kompetenzen im Deutschunterricht

Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Kenntnissen und Konzepten für den Umgang mit Verschwörungstheorien in Literatur und Deutschrap im Deutschunterricht. Die zentrale Fragestellung, die beantwortet werden soll, lautet: 'Welche Kenntnisse und Kompetenzen benötigen Schüler*innen, um im Deutschunterricht für Verschwörungstheorien in Deutschrap und Literatur sensibilisiert und für den Umgang mit konspirativen Inhalten befähigt zu werden?' Verschiedene Disziplinen versuchen, dem Gegenstand der Verschwörungstheorien unter ihrem eigenen Forschungsschwerpunkt gerecht zu werden. So setzt sich auch die Medien- und Literaturwissenschaft vermehrt mit der Thematik auseinander, denn viele der gängigen Definitionen und Forschungsansätze beschreiben Verschwörungstheorien als Erzählung und postulieren, dass Texte Referenzgegenstand von Verschwörungstheorien seien. Nicht nur aus diesem Grund ist eine Auseinandersetzung mit konspirativen Inhalten im Deutschunterricht empfehlenswert, sondern auch deshalb, weil Verschwörungstheorien auch dort auftauchen, wo wir sie nicht erwarten oder in Formen auftreten, in denen sie nicht direkt als solche erkannt werden. Besonders für Jugendliche, die keine Erfahrungen mit verschwörungstheoretischen Texten haben, kann es somit zu einer unreflektierten Übernahme konspirativer Inhalte kommen. Ein musikalisches Genre, das sich immer wieder verschwörerischer Inhalte bedient, ist Deutschrap. Hier entsteht eine besondere Schwierigkeit, denn während sich Rap schon immer provozierender sprachlicher Mittel bedient hat, geht es bei der Einbettung konspirativer Ideen nicht nur um ein rhetorisches Mittel, sondern um ein Gesamtthema, das im schlimmsten Fall Feindbilder und Antisemitismus verstärken kann. Deutschrap ist also schon längst kein Genre für eine Randgruppe mehr. Das macht es umso relevanter, sich mit der Thematik zu beschäftigen, denn Musik wird von Jugendlichen häufig unreflektiert konsumiert. Außerdem fehlt ihnen oft das Wissen, um konspirative Inhalte zu entdecken und Quellen kritisch zu hinterfragen, weil dies im Schulunterricht kein Thema ist. Den Lernenden muss an dieser Stelle also das nötige Wissen über konspirative Ideen vermittelt werden. Gleichzeitig müssen sie befähigt werden, Quellen kritisch zu hinterfragen und sich, darauf basierend, eine eigene Meinung zu bilden.