Der Völkermord an den Armeniern. Jungtürkische Visionen - Turanismus und Turkismus
Autor: | Gaier, Philipp |
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EAN: | 9783656538493 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Geschichte |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 12 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 22.11.2013 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Übung zur Historiographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach neuesten Forschungen kostete das Verbrechen an den Armeniern zwischen 1878 ¿ 1922 über 2 Millionen Menschen das Leben. Seinen Höhepunkt fand der Völkermord ab dem Jahre 1914. Dieses zweifelsohne schwärzeste Kapitel der türkischen Geschichte ist bis heute, 90 Jahre danach, wenig erforscht und aufgearbeitet worden, nicht zuletzt wegen der mangelnden Kooperation durch türkische Behörden, wenn es um die Veröffentlichung von Archivbeständen ging. Trotzdem lässt sich die Situation des Jahres relativ genau rekonstruieren, so dass mit Sicherheit behauptet werden kann, dass das Massaker an den Armeniern in drei Stufen ablief. Bis zum Jahre 1914 hatte es auf dem Gebiet der heutigen Türkei regelmäßig gewaltsame Übergriffe auf Armenier gegeben. So wurden beispielsweise 1909 in der Provinz Adana bis zu 20 000 Armenier getötet.1 Festzuhalten bleibt, dass es sich bei diesen Gewalttaten um Bestrafungsmaßnahmen, nicht um eine geplante Vernichtung der Armenier gehandelt hat. 1864 weigerten sich Armenier beispielsweise ihre angefallenen Steuern zu zahlen, da sie sich durch doppelte finanzielle Verpflichtung, den Kurden und den Osmanen gegenüber, ungerecht behandelt fühlten. Die Folge war eine Strafexpedition des Sultans, der um die Stabilität seines Reiches besorgt war.2 Im Unterschied zu, auf die Vernichtung eines Volkes hinzielenden, geplanten Völkermordaktionen konnten die geflüchteten Teile der armenischen Bevölkerung in ihre Heimat zurückkehren, sobald die Expeditionen eingestellt wurden und waren damit dem Morden zunächst einmal entkommen. Auch Zwangsvertreibungen oder größer angelegte und geplante Deportationen blieben aus, was typisch für eine ethnische Säuberung gewesen wäre.3 Der Umgang mit der armenischen Bevölkerung sollte unter der revolutionären Bewegung der Jungtürken einen völlig anderen Charakter erhalten, da sich die jungtürkischen Ideologien des Turanismus und Turkismus nur schwerlich mit einer ethnischen Minderheit im eigenen Lande verbinden ließen.