Der Vorgesetzte

Er schwankte zwischen Selbstüberschätzung und Minderwertigkeitsgefühlen, er war ein Blender, Lügner und Intrigant. Empathie war für ihn nur Mittel zum Zweck, andere Menschen waren ihm gleichgültig. Hinsichtlich seiner eigenen Person war er jedoch hoch kränkbar. Er schmückte sich mit den kreativen Ideen seiner Mitarbeiterin, tolerierte keine Meinung neben der seinen und rächte sich für jedes Widerwort. Weder kannte er Skrupel, noch hatte er ein Gewissen. Er war ein Narzisst in Reinform. Aufgrund seiner Position im Unternehmen hatte er die Möglichkeit seiner Mitarbeiterin, der er ihre beruflichen Fähigkeiten missgönnte, das Leben schwer zu machen, und arbeitete mit einem tückischen Plan daran, sie aus der Firma zu schassen, was ihm schlussendlich gelang. Er war eine Memme, die sich hinter anderen versteckte, die, um persönlicher Vorteile willen, aus Neid und aus purer Bösartigkeit sein niederträchtiges Spiel mitmachten. Und einige schauten der Einfachheit halber oder aus Angst um ihren Job einfach weg oder ließen sich von ihm täuschen. Und daran hatte er Freude.

Friederike K. Berger, geboren 1958 in einer Beamtenfamilie, aufgewachsen in Bad Tölz, lebt mit ihrem Sohn in München. Die Diplom Sozialpädagogin (FH), systemische Therapeutin/Familientherapeutin, DGSF anerkannt, ist Mitglied im bayerischen Journalistenverband. Bisherige Veröffentlichungen in Lyrikzeitschriften, Zeitschriften, Zeitungen und dem Bayerischen Rundfunk sowie Lesungen in München und Kempten/Allgäu. Im Klaus Friedrich Verlag München erschien im Juli 1983 ihr Gedichtband "Traum und Tod" mit Grafiken von Christian Mayrock. Zudem erschienen vielzählige Veröffentlichungen zu sozialen, psychologischen und kulturellen Themen in Zeitschriften und Zeitungen sowie Interviews mit Personen des öffentlichen Lebens.

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