Der Wald als kognitiver Anregungsraum. Das Potential von Lerngelegenheiten im Waldkindergarten für die frühkindliche kognitive Entwicklung

Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Berufliche Bildung, Frühkindliche Entwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Angelehnt an das skandinavische Vorbild formten sich seit der Jahrtausendwende alternative Betreuungsangebote für Kinder, welche die Natur als Bildungsraum in den Fokus pädagogischer Überlegungen rücken. So versprechen Waldkindergärten einen angemessenen Rahmen für Betreuung, Erziehung und Bildung im Kleinkindalter zu bieten. Im Zuge dieser aktuellen Bestrebungen alternativer Betreuungskonzepte, wie dem Waldkindergarten, ist zu prüfen, inwiefern diese Betreuung in einem natürlichen Raum diverse Entwicklungsbereiche fördern kann. Die Ausarbeitung hat das Ziel, einen Zugang zur pädagogischen Arbeit in Waldkindergärten und zum Potential von Lerngelegenheiten in einer natürlichen Umgebung wie dem Wald darzubieten und damit einen Beitrag zum Forschungsstand in diesem Bereich zu leisten. Debatten darüber, wie Bildung im frühkindlichen Bereich gestaltet werden kann, prägen schon seit einigen Jahren die Forschungslandschaft der Elementarpädagogik. Im Zentrum steht dabei stets die Frage, wie Kinder optimal auf herausfordernde Entwicklungsschritte, den Schuleintritt und allgemeine, zu bewältigende Lebensphasen vorbereitet werden können. Die Entwicklung zentraler Entwicklungsbausteine, die Kindern eine Basis für zukünftige Herausforderungen ebnen sollen, werden sehr früh, unter anderem in Kindertagesstätten, angeregt. Neben dem Erwerb sozialer Kompetenzen, grob- und feinmotorischer Fähigkeiten, sollen Kinder dort Werte und Normen entwickeln sowie kognitive Kompetenzen ausbauen und erweitern. Neben dem allgemeinen Auftrag einer Kindertagesstätte der Erziehung und Betreuung rückt der Bildungsauftrag verstärkt in den letzten zwei Jahrzehnten in den Fokus der Überlegungen. In Anbetracht dieser vorherrschenden Kritik bezüglich unzureichender Qualität von Bildung in der Elementarpädagogik, warnt Fthenakis (2009) vor einem statischen Bild des Kindes und fordert die Reflexion pädagogischer Konzepte und differenzierte Überlegungen der Gestaltung des pädagogischen Alltags.