Der Widerhall des Mittelalters: Georges Duby als Mediävist, Schriftsteller, 'Annales' und Mentalitätshistoriker

Masterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Geistes- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gruppe der französischen Annales ist heutzutage im historischen wie mediävistischen Bereich eine fest etablierte Institution. Der Weg dorthin war in ihrem über siebzigjährigen Bestehen allerdings häufig geprägt von Ablehnung, kontroversen Diskussionen, inneren Differenzen, glühender Verehrung sowie zahlreichen Versuchen einer Selbstfindung und Definition dessen, was die Annales letztlich ausmacht. Dabei sind im Lauf der Jahre mit jeder neuen Annales-Generation wieder Forscher aus deren Umfeld aufgetreten, die die Wissenschaft mit ihren Ansätzen zu revolutionieren, zu spalten und auf neue Blinkwinkel aufmerksam zu machen verstanden. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich nun sowohl mit der genannten Gruppe der Annales im Allgemeinen, wie gleichsam auch im Besonderen mit einem ihrer bedeutendsten Vertreter: Georges Duby, und dem zweiten Band seiner 'Geschichte des privaten Lebens' mit dem Titel 'Vom Feudalzeitalter zur Renaissance'. Untersucht werden soll hier die Frage, inwiefern der Verfasser und Mitherausgeber für die Mediävistik innerhalb wie außerhalb Frankreichs bedeutsam war und ist. Untersucht werden soll außerdem Dubys spezielle Rolle innerhalb der Annales-Bewegung; es soll der Versuch einer Einordnung seines Schaffens - stets mit Blick auf das hauptsächlich zu untersuchende Werk - sowie Hinter- und Beweggründe seiner Forschung erfolgen. Nun ist die 'Geschichte des privaten Lebens' in ihrer speziellen Struktur und Ausrichtung kaum zu fassen, wenn man nicht den Kontext der 'Annales' und insbesondere deren mentalitätsgeschichtlichen Zweig genauer betrachtet. Diesen Aspekten soll das erste Drittel der Arbeit gewidmet sein. Hier wird der Begriff dessen untersucht, was als Bewegung der Annales gesehen werden kann, werden Aspekte und Voraussetzungen der Mentalitätsgeschichte ebenso wie die Diskussion rund um den Terminus aufgezeigt und mit anderen Forschungsansätzen verglichen. Dabei sind vor allem solche Themengebiete interessant, die wiederum einen Bezug zu Georges Duby aufweisen. Inwiefern ist er dieser Gruppierung - oder gar Schule? - zuzuordnen, was hat ihn geprägt und wo hat er selbst neue Ansätze kreiert?

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