Der Zorn Gottes in der Bibel

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Zornige Bücher: Religiöse Manifeste, politische Pamphlete und literarische Provokationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man den Begriff ¿Zorn¿ in den klassisch gewordenen Werken der Literatur, der Musik und des Kinos, wird sich die Bibel schwerlich übergehen lassen, denn in ihren Kapiteln und Versen ist häufig von dieser Emotion die Rede. Und mehr noch als von menschlichem, zeugt sie von göttlichem Zorn. Daran nehmen besonders Christen Anstoß, denn in ihr Bild vom lieben und guten Gott Jesus passt der Jahwe nicht, der in Raserei schreckliche und grausame Strafen vom Himmel regnen und Vernichtungskriege führen lässt, die mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, sämtlichen Genfer Konventionen und den Transparentbotschaften der Ostermärsche nicht im Einklang stehen. Das geht soweit, dass selbst einige Theologen all das von Jahwe, das nicht jesuanisch genug ist, um als christlich in ihrem Sinne durchgehen zu können, als ¿jüdischen Atavismus¿ ablehnen und aus dem Christentum ausscheiden. Atheisten gibt der Gotteszorn in der Bibel ein Argument in die Hand, das sie in ihrer Ablehnung der jüdisch-christlichen Religion bestärkt. Ein Gott, der unmenschlich ist, der unfair reagiert, der unaufgeklärt agiert, der nicht den Werten der heutigen Menschen entspreche, dem fehle schlechthin die Legitimation, um Gott zu sein. Agnostiker mögen sagen, diesem Gott, sollte er denn existieren, gebühre keine Anbetung. Ich möchte mich in dieser Arbeit mit dem Phänomen des Gotteszorns in der Bibel beschäftigen, den Zorn beschreiben, die Rechtfertigung des Zorns, die die Bibel anbietet, darlegen, sowie Erklärungen und Anwendungen des Zorns vorstellen, die drei Größen der Kirchengeschichte gefunden haben. Ich vertrete dabei die Haltung, der Zorn Gottes an sich verfolge bei aller Emotion einen heilsgeschichtlichen Plan und sei nicht das Wüten einer in seiner Ehre gekränkten, leicht reizbaren Gottheit. Das Ausmaß der Zornesausbrüche jedoch, gerade im Alten Testament sowie der Offenbarung, kann ich nur darstellen. In dieser Arbeit geht es nicht darum, den Grad dieser Grausamkeiten zu erklären. Diese Arbeit im Bereich der Buchwissenschaft, nicht der Theologie, muss, weil ihr eine detaillierte sprachliche Analyse der hebräischen und griechischen biblischen Urtexte fehlt, in ihrer Erklärungskraft notwendigerweise beschränkt bleiben. Einem Überblick über den grundsätzlichen Inhalt und die Intention des literarischen Werks Bibel in Bezug auf den Zorn Gottes sollte diese Arbeit jedoch dienen.

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