Der Zugang zu staatlichen Geodaten als Element der Daseinsvorsorge.

Das Recht digitaler Geodaten ist ein junges Phänomen, dessen Praxisrelevanz durch Panoramadienste, Navigationssysteme, Scoring und räumliche Vernetzung stetig zunimmt. Der Zugang zu und die Nutzung von raumbezogenen Daten ist aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken; ihre Zurverfügungstellung bildet ein Element moderner Daseinsvorsorge. Die Arbeit leuchtet den völker-, unions- und verfassungsrechtlichen Hintergrund des Geodatenrechts aus und entwickelt ein Verständnis des Geodatenrechts als Querschnittsmaterie des Informations(verwaltungs)rechts, des Rechts geistigen Eigentums und des Datenschutzrechts. Dabei ist die rechtliche Dimension nur durch die Nutzung von Hilfswissenschaften der Jurisprudenz zu begreifen: Die Informationstheorie beschreibt den Gegenstand, das verwaltungswissenschaftliche Konzept des geoGovernment als Teil des eGovernment (und seit 2012 auch des Open Government) beschreibt die Einbindung in den Verwaltungsaufbau. Die ökonomische Analyse des Rechts hilft, die verschiedenen Konzepte von Verteilungsgerechtigkeit, welche hinter den unterschiedlichen Bundes- und Landesnormen stehen, zu begreifen und zu bewerten.

Matthias Damm, geb. in Würzburg; 2006-2010 Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg; 2010 Erstes Juristisches Staatsexamen; 2010-2012 Referendariat in Heidelberg, Stuttgart, Speyer, Ulm und Brüssel; 2012 Zweites Juristisches Staatsexamen; 2012 Promotion zum Dr. phil. (TU Chemnitz); 2012-2014 Forschungsreferent am Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer; seit 2014 Richter als Notarvertreter in der baden-württembergischen Justiz; 2016 Promotion zum Dr. iur. (Universität Speyer).