Der deutsche Presserat: Relevanz der Selbstkontrolle

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Hochschule Bremen (Internationaler Studiengang Fachjournalistik), Veranstaltung: Medientheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur Insider scheinen ihn zu kennen. Medienschaffenden ist er geläufig, vielen anderen hingegen nicht. Die Rede ist vom Deutschen Presserat. Seine Geschichte ist wechselvoll, seine Arbeit umstritten, seine Wirkung zweifelhaft. In Verbindung wird er meist nur mit dem Aussprechen von Rügen gebracht. Doch er wurde vornehmlich zu dem Zweck gegründet, die Pressefreiheit zu wahren und das in Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschriebene Zensurverbot mittels Selbstkontrolle in geregelte Bahnen zu lenken. Die vorliegende Hausarbeit will untersuchen, ob der Presserat in seiner jetzigen Form seinen Selbstansprüchen gerecht und als Selbstkontrollorgan von den von ihm vertretenen Medien wahrgenommen und respektiert wird. Einleitend wird der Begriff Ethik definiert und anschließend auf das Spektrum Medienethik eingegrenzt. Schließlich resultiert die überwiegende Arbeit des Presserats meist aus Verletzung journalistischer Sorgfaltspflicht und damit Verletzung ethischer Normen. Im weiteren Verlauf wird auf die Geschichte, Organisation und Ziele des Presserats eingegangen. Es folgt eine Auseinandersetzung mit dem Pressekodex, den der Presserat erarbeitet hat und der den Journalisten und Verlegern heute als berufsethische Grundlage dient. Danach wird die Wirkungsweise des Presserats im Hinblick auf Sanktionsmöglichkeiten dargestellt. Den Schwerpunkt bildet dabei die öffentliche Rüge als härtestes Sanktionsmittel. Abschließend werden Strukturprobleme des Presserats und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.