Der deutsche Puls der Zeit - Ein Requiem auf den Dialog - Von Ausgrenzung, Heuchelei und neuem Militarismus

"Die Denkpest geht um." So propagierte ein Nachrichten-Portal ganz offen. Medien und Politik erziehen zu unmündigen, braven Bürgern. Wo war all der geistvolle Glanz meiner Heimat abgeblieben? Leonid Sachse fühlt sich mittlerweile fremd in der eigenen Heimat und will schließlich das Land verlassen. Mit dem Zug reist er umher, steigt mehrfach um, doch kommt er nie ans Ziel. Auf seinen Irrwegen reflektiert er den gegenwärtigen Puls der Zeit. Ausgehend vom Hohelied des Dialogs zur Zeit der friedlichen Revolution verfolgt der Protagonist mitunter ironisch die letzten Jahrzehnte, die Corona-Zeit, aber auch neue Tabus, z. B. in der Kinderliteratur, das ruinöse Bildungssystem oder den Hass, der russischstämmigen Bürgern seit dem Krieg entgegenschlägt. Sachse, dem Sachsen, gelingt ein Blick hinter die Kulissen, er deckt so manche Heuchelei auf bei denjenigen, die Vielfalt lauthals propagieren und doch nichts anderes als auszugrenzen vermögen; dabei basieren Sachses Tatsachen auf realen Zeitungsmeldungen seriöser Presseorgane, die in ihrer erstaunlichen Dichte und Fülle die Widersprüchlichkeiten unserer Zeit sezieren. Ein Weckruf, geschrieben in ernster Sorge um unsere Demokratie und nicht zuletzt aus dem Bedenken heraus, dass der Friede in Europa bald einem ausufernden Krieg weichen könnte.