Der erste Romzug Karls IV. und die Kaiserkroenung von 1355

Studienarbeit aus dem Jahr 1991 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: Sehr gut, Philipps-Universität Marburg (Institut für Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Romzüge des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Karl von Luxemburg wurde 1346 von den Kurfürsten des Reiches zum Römischen König Karl IV. gewählt. Sein politisches Ziel, die Kaiserkrone, konnte er hingegen nur beim Papst in Rom erlangen. Karl brach im September 1354 nach Italien auf, obwohl mehr als unklar war, ob die Visconti in Mailand und die toskanischen Kommunen ihm den Durchzug gestatten würden. Der König, ein geschickter Realpolitiker, verließ sich mehr auf diplomatisches Geschick als auf militärische Stärke und lavierte sich so durch alle Parteienhändel hindurch. Anhand von lateinisch- und italienischsprachigen Quellen, insbesondere Chronikberichten, wird der Verlauf von Karls Romzug nachgezeichnet. In Oberitalien schloss er sich der Liga gegen die Visconti an, konnte aber durch kluge Verhandlungen deren Einverständnis zu seiner Krönung als König der Lombardei erreichen. Von Pisa aus erwirkte er die Unterwerfung der toskanischen Kommunen. In Rom war ihm die Unterstützung des Papstes und des Stadtadels sicher. Dennoch blieb der Romzug nur ein Augenblickserfolg. Karls Autorität bröckelte schon während der Rückreise. Die politischen Verhältnisse in Italien veränderte er auf Dauer nicht. Die Kaiserkrone bedeutete aber nicht nur einen enormen Zuwachs an Prestige, sondern auch seine Emanzipation vom politischen Einfluss des Papstes.

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