Der französische Einfluss auf den höfischen deutschen Wortschatz
Autor: | May, Valeria |
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EAN: | 9783656575085 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 12 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 01.02.2014 |
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Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Germanistik), Veranstaltung: Ältere deutsche Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Vennemann verzeichnet in seiner diastratischen Untersuchung von Einflüssen anderer Sprachen auf den Deutschen Sprachstamm zunächst ganz allgemein gefasst, die Beeinflussung durch die italischen (lateinischen, romanischen) kulturellen Superstrate auf das Germanische bei der Herausbildung des Deutschen (Vennemann 2000:262). Als ,,Superstrateinflüsse" bezeichnet Vennemann diejenigen Spracheinflüsse, die ,,von oben" kommen, also von Bevölkerungsschichten, die durch ihre gesellschaftliche Position einflussreich waren, wie zum Beispiel Eroberer (vgl. Vennemann 2000:238). Von einem Einfluss des Französischen als romanischer Tochtersprache des Lateins auf das Deutsche kann jedoch erst in mittelhochdeutscher Zeit gesprochen werden, denn die romanischen Sprachen Französisch oder Italienisch selbst haben sich erst etwa seit dem 9.-10. Jahrhundert herausgebildet, so Öhmann (1974:323). Historisch gesehen kam es erst 843 mit dem Vertrag von Verdun in der Nachfolge Karls des Großen zu einer Teilung des Reiches und zur Entstehung der (König-)Reiche Frankreich und Deutschland. Bei der Betrachtung des Worteinflusses auf das Mittelhochdeutsche ist erwähnenswert, dass sich das Französische aufgrund der europäischen Bevölkerungsdynamik zunächst auch in den Niederlanden ausbreitete, und dieses also dann teilweise über diesen Umweg entlehnt wurde (vgl. z.B. Öhmann 1974:327). So kann man teilweise in den mittelhochdeutschen Lehnwörtern aus dem Französischen noch Spuren der niederländischen Lautentwicklung finden, wie zum Beispiel bei afrz. eschac > mndl. schaec > mhd. schach, weil dem auslautenden mittelniederländischen c im Mittelhochdeutschen das ch entsprach (vgl. Öhmann 1974:337).