Die europäischen Formen der Höflichkeit sind in den letzten Jahrhunderten maßgeblich durch das Beispiel der französischen Gesellschaftskultur geprägt worden. Das gilt insbesondere auch für Deutschland, das aus französischer Sicht häufig als »Entwicklungsland« im Hinblick auf die Verbreitung der guten Sitten angesehen wurde. Die Beiträge dieses Bandes entfalten eine deutsch-französische Perspektive und behandeln sowohl die sprachlichen Formen der Höflichkeit als auch die literarischen Auseinandersetzungen mit Fragen des guten Umgangs in Deutschland und Frankreich vom 18. bis ins 20. Jahrhundert.

Dorothee Kimmich (Prof. Dr. phil.) lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Philosophie, Literaturtheorie sowie Literatur der klassischen Moderne. Wolfgang Matzat (Prof. Dr. phil.) lehrt Romanistik mit der Spezialisierung auf französische und spanischsprachige Literatur an der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind gattungs- und diskursgeschichtliche Entwicklungen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.