Der gesellschaftliche Doping-Diskurs. Historischer Rückblick

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sport - Sportmedizin, Therapie, Ernährung, Note: 1,0, Deutsche Sporthochschule Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits das antike Wettkampfwesen war von fragwürdigen sportlichen und medizinischen Praktiken geprägt und die Sportler der Antike verzichteten ebenso wenig wie die heutigen Athleten auf die Anwendung von Mitteln und Methoden zur Leistungssteigerung im Sport. Auch der Sieg durch Manipulation am Wettkampf oder seinen Bedingungen ist nicht erst eine Erscheinung des 21. Jahrhunderts. Schon in der ¿Ilias¿ ließ Homer seinen Helden Odysseus im Lauf Ajax besiegen, indem die Göttin Athena auf Bitten Odysseus¿ seine Glieder leicht machte und seinen Gegner zu Fall brachte. Seiner Zeit wurde jedoch die Einmischung der Götter als selbstverständlich akzeptiert. Laut Guttmann finden sich in der griechischen Mythologie viele Athleten, deren Siege auf List und Betrug basieren. Es wäre dennoch irreführend, die Praktiken der antiken Athleten einfach mit den Dopingpraktiken im 21. Jahrhundert gleichzusetzen. ¿Doping¿ ist ein Phänomen, das erst im Zusammenhang mit der beginnenden Etablierung des modernen, professionellen Sports um 1900 und durch eine neuartige, damit einhergehende Verflechtung medizinischer, juristischer und sportethischer Diskursstränge zustande gekommen ist. Oder provokativer formuliert: ¿Das Faktum ¿Doping¿ ist erst im Zuge spezifischer diskursiver und institutioneller Veränderungen im 20. Jahrhundert entstanden¿. Doping verstößt gegen das Prinzip des Fair Play, stellt eine Gesundheitsgefährdung dar und verletzt die Würde des Menschen. Aus diesem Grund ist Doping verboten.