Der gesellschaftliche Verkehr

Oscar Bie, einer der bedeutendsten Feuilletonisten seiner Zeit, beschreibt in seinem 1902 erschienen kulturhistorischen Essay 'Der gesellschaftliche Verkehr' den großstädtischen Verkehr als ein Schauspiel, das in seiner Gesamtheit dem Ballett und der Symphonie ebenbürtig sei: 'Ein jeder Fußgänger mit dem Rhythmus seines Naturells oder seines augenblicklichen Geschäftes, ein jeder Privatwagen, das Automobil, das Rad, die Mietsdroschke, die öffentlichen Fuhrwerke, die Lastwagen, alles, was nach dem Stil der Zeit Verkehrsmittel ist, oder was vom Geschmack des Einzelnen dazu gewählt wird, verbindet sich zu diesem unbeschreiblichen Konzert.' Der Essay erschien 1905 als eigenständiges kleines Buch, das diesem E-Book als Vorlage diente.

Oscar Bie (1864-1938) war zwischen 1894 und 1921 Herausgeber der Neuen Rundschau, in der zahllose Werke moderner Klassiker von Thomas Mann bis Hermann Hesse, von Alfred Döblin bis Robert Walser im Vorabdruck erschienen. Heute ist er nur mehr wenigen als Musikwissenschaftler und Musikkritiker bekannt. Doch zu Lebzeiten waren seine Bücher Standardwerke, die in viele Sprachen übersetzt wurden, so sein Buch Das Klavier und seine Meister (1898), Der Tanz als Kunstwerk (1905) sowie Publikationen zu einzelnen Komponisten wie etwa Richard Strauss (1907) oder Franz Schubert (1925), bis hin zu seinem wichtigsten und auflagenstärksten Werk Die Oper (1913), das auch heute noch in Buchform erhältlich ist.

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