Der junge Savigny zwischen Frühromantik und Rechtswissenschaft (1799-1806)

Franz Peter Bremer, der Anfang des 20. Jahrhunderts eine monumentale Savigny-Biographie vorbereitete, hatte erkannt, dass dem jungen Savigny Kunst, Literatur, Philosophie und Theologie besonders am Herzen lagen und er gedanklichen Austausch vor allem mit Menschen pflegte, die keine Juristen waren. So recherchierte Bremer schwerpunktmäßig in literaturhistorischen, philosophiegeschichtlichen oder enzyklopädischen Werken, die heute in Vergessenheit geraten sein mögen, für eine moderne Savigny-Biografie aber unverzichtbar sind. Bremer ist wohl nicht, wie berichtet wird, «nach Fertigstellung weniger Seiten» gestorben. Dieser Band ediert, nach einer kenntnisreichen Einleitung des Herausgebers, die hinterlassenen Notizen, Aufzeichnungen, Entwürfe und Manuskripte des Bonner Romanisten. Sie zeigen: Bremer wollte eine Biographie verfassen, die den Namen wirklich verdient.

Stephan Meder ist Professor für Zivilrecht und Rechtsgeschichte an der Gottfried Wilhelm Leibniz-Universität Hannover. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen in der Geschichte und Philosophie des Rechts, wobei das 18. und 19. Jahrhundert den Schwerpunkt seiner Publikationen bilden. Franz Peter Bremer wurde 1832 in Neuss geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Bonn und begann dort seine akademische Laufbahn. Nach der deutschen Annexion Elsass-Lothringens wurde er 1872 als ordentlicher Professor an die Universität Straßburg berufen, wo er etwa zweieinhalb Jahrzehnte tätig war. Sein Werk Die Rechtslehrer und Rechtsschulen im römischen Kaiserreich (1868) machte ihn einem breiteren Leserkreis bekannt. Franz Peter Bremer starb 1916 als Emeritus in Bonn.

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