Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury und die Kritik an diesem

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Evangelische Theologie m.d. Fachgebiet Religionsgeschichte), Veranstaltung: Theologische Quereinstiege für Neugierige, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Proslogion ist 1077/78 das Ergebnis der Suche Anselms nach einem Begriff für das besondere Dasein Gottes. Es ist der Nachfolger des Monologion und baut in seiner Beweisführung auf die Erkenntnisse dieses ersten Werkes Anselms von Canterbury auf, worauf er auch selbst in der Vorrede des Proslogion hinweist. Es demonstriert das wissenschaftliche Programm der Theologie: fides quaerens intellectum, der Glaube sucht den notwendigen Beweisgrund. Das gesamte Werk beschäftigt sich mit der Suche nach dem einen Argument, durch das die Existenz Gottes bewiesen werden soll... Anselms Gottesbeweis muss in Verbindung mit dem augustinisch-neuplatonischen Denken begriffen werden. Der Glaube ist nicht ohne das Verstehen, das Verstehen ist nicht ohne die Vernunft. Er wollte mit seinem Beweis weder sich selbst, noch seine Gegner von der Existenz Gottes überzeugen, '[...] sondern er wollte lediglich die ihm auf Grund des Glaubens unerschütterlich feststehende Gewißheit, daß Gott existiert, auch auf dem Weg des philosophischen Arguments erreichen, um deutlich zu machen, daß zwischen Glauben und Erkennen kein Gegensatz besteht'. Dieses Vorhaben bedarf allerdings der Unabhängigkeit des philosophischen Beweises vom Gottesglauben. Anselm von Canterbury setzt in seiner Beweisführung jedoch solch einen Glauben voraus, um die Argumentation und somit auch Gott verstehen zu können...

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