Der personalisierte MacGuffin

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Kulturwissenschaftliches Seminar), Veranstaltung: Hitchcocks Dinge, Sprache: Deutsch, Abstract: Man nehme einen gewöhnlichen Durchschnittsbürger aus der oberen Mittelschicht, der auf einmal, ohne besonderen Grund oder eigene Schuld in eine hoch verzwickte Lage gerät. Man füge eine kühle Blondine hinzu, geheimnisvoll, nie ganz unschuldig, eben eine Frau mit dunkler Vergangenheit und unklarer Zukunft. Je nach Geschmack reiche man dazu eine dominante Mutterfigur und ein halbes Dutzend überforderter Polizisten, die sogar noch unwissender erscheinen als der Durchschnittsbürger und dekoriere dies mit einer Hand voll klassischer Schurken, darunter nicht nur psychisch gefestigte Charaktere. Heraus kommt eine absurde Masse und doch ist der Filmklassiker geboren. ¿Ich fand immer, man soll auf der Leinwand ein Minimum tun, um ein Maximum an Publikumswirkung zu erzielen. Ich finde, das Publikum soll mitarbeiten.¿ So zitiert man heutzutage den jüngsten Sohn des britischen Gemüsehändlers William Hitchcock aus Leytonstone, der zu einem der berühmtesten und einflussreichsten Regisseure aller Zeiten werden sollte ¿ und nicht grundlos wird Sir Alfred Hitchcock auch als ¿Master of Suspense¿ bezeichnet. Zwar wurden Techniken der Spannungssteigerung und -erzeugung bereits lange vor dem ¿Meister¿ in narrativen Medien benutzt, doch nur Hitchcock verfeinerte sie in diesem Maße und prägte durch sein Werk die gesamte Filmgeschichte. Eines seiner, an Suspense kaum zu übertreffenden, filmischen Werke ist North by Northwest. Auch hier arbeitet Hitchcock mit einer, für ihn, typischen Methode der Spannungserzeugung, dem Einsatz von MacGuffins. Aber was genau sind eigentlich Suspense oder MacGuffins und welche Rolle spielen sie in Hitchcocks Filmklassiker über den unschuldig verfolgten Durchschnittsbürger Roger O. Thornhill?