Der preußische Diplomat und Historiker Alfred von Reumont (1808-1887).

Der preußische Diplomat und Publizist Alfred von Reumont war einer der führenden deutsch-italienischen Kulturvermittler des 19. Jahrhunderts und verfolgte die gesellschaftlichen Umbrüche auf dem Weg in die Nationalstaatsgründungen Italiens und Deutschlands aus preußischer und liberal-katholischer Perspektive. Entgegen dem bisherigen Verdikt der Forschung galten seine Arbeiten in ihrer Zeit keineswegs als rückwärtsgewandt. Einige seiner biographischen Arbeiten sowie seine Arbeiten zur Renaissancediplomatie betrachteten Zeitgenossen durchaus als innovativ. Neben der Vermittlung eines liberal-katholischen Geschichtsbildes sowie der Förderung der wechselseitigen Rezeption zwischen »neoguelfischer« und »großdeutscher« Geschichtsschreibung, trat Reumont als Makler in wichtigen deutsch-italienischen Forschungskontroversen auf. Die Untersuchung des Wirkens des populären Publizisten beleuchtet den politischen, historischen und kulturellen Horizont gebildeter Kreise der damaligen Gesellschaft, und demonstriert, welche Wirkmächtigkeit bis in die Gegenwart heutzutage vergessene Kulturvermittler haben können.

Felix Schumacher studied History and Classical Archeology at the University of Trier and submitted the present doctoral thesis at the University of Saarland in Saarbrücken. Afterwards he passed the traineeship as scientific archivist at the Landesarchiv Sachsen-Anhalt and the Archivschule Marburg. Since 2019 he works as scientific archivist at the Landesarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg. His research focus is on German-Italian history and its reception during the 19th century as well as European processes of cultural transfer.

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