Der realistische Weg

In Einzeluntersuchungen, Längs- und Querschnitten entsteht ein für die deutsche, englische und französische Literatur tragfähiger Begriff des literarischen Realismus im 19. Jahrhundert. Neben den genannten Autoren werden ausführlich auch Flaubert, George Eliot und Fontane einbezogen. Abgrenzungen ergeben sich einerseits etwa zu Goethe, andererseits v.a. zu Zola und zur literarischen Moderne. Der theoretische Teil der Untersuchung ist an der pragmatischen Erkenntnistheorie orientiert, die in vielen Traditionen 'von Kant zu Peirce' führt und deren zentrale Begriffe sich als literarisch fruchtbar erweisen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht eine Interpretation des 'Grünen Heinrich' in vergleichender Perspektive; den immer neuen Erzählstrukturen und Wirklichkeitsentwürfen, die Keller für seine Geschichte erprobte, lassen sich jeweils Beispiele aus der europäischen Literatur zuordnen: von K. Ph. Moritz über den jungen Flaubert, Charlotte Brontë, die Goncourt und andere, bis zu Joyce und Proust. Die Untersuchung arbeitet eng an den Texten und enthält insbesondere in den mehr theoretischen Teilen viele anschauliche Beispiele. Alle Kapitel sind so geschrieben, daß sie jeweils auch für sich gelesen werden können.

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