Der sogenannte biologische Vater

Edda E. Pauli beschäftigt sich mit dem Werdegang des 'sogenannten biologischen Vaters' vom juristischen Niemand der Nachkriegszeit bis zur Zentralgestalt des deutschen Abstammungsrechts im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Parallel dazu skizziert sie die Rechtsentwicklung im Nachbarland Frankreich, in dem dieselbe Figur nicht gleichermaßen im familienrechtlichen Diskurs hervorsticht. Um dieser Diskrepanz auf die Spur zu gehen, untersucht sie die Entwicklung der Stellung des biologischen Vaters in unterschiedlichen Situationen: bei der Vaterschaftsanerkennung, der Anfechtung und der gerichtlichen Feststellung. Daneben beleuchtet sie auch dessen Rechtsposition bei der künstlichen Verwandtschaft (Adoption, Samenspende). Im Ergebnis zeigt sich, dass einige althergebrachte 'Vorurteile' über die Konzeption des jeweiligen nationalen Abstammungsrechts ihre Berechtigung seit langem verloren haben.

Geboren 1980; Studium der Slawistik und Romanistik in Regensburg und an der HU Berlin; Studium der dt-frz. Rechtswissenschaften an den Universitäten Paris (X)-(heute: Universität Paris Ouest Nanterre La Défense) und Potsdam; 2007 1. Staatsexamen; 2009 2. Staatsexamen; Rechtsanwältin in München; seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg.