Der strukturelle Realismus als prägende Theorie der internationalen politischen Struktur während des Ost-West-Konflikts und seine Nachwirkungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Einführung in die Theorien der Internationalen Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrschende Konflikt zwischen den Siegern des Krieges, den USA und der Sowjetunion, prägte über mehrere Jahrzehnte die internationale Politik. Der Kalte Krieg stellte für ganze Generationen eine existenzielle Bedrohung dar, war doch ein entscheidendes Element dieses Krieges, das atomare Wettrüsten beider Supermächte. Die Zuspitzung des Konflikts brachte in mehreren Auseinandersetzungen die Welt mehrmals an den Rand des Atomkrieges. In der Zeit des Kalten Krieges entwickelte sich der strukturelle Realismus, der vor allem von Kenneth N. Waltz geprägt wurde, als Abgrenzung und als Erweiterung zu den zu dieser Zeit vorherrschenden Ansichten des traditionellen Realismus nach Hans Morgenthau. Der strukturelle Realismus versuchte in seinem Ansatz zu erklären, dass gerade aufgrund der beiden Supermächte und deren atomarem Wettrüsten, die atomare Auseinandersetzung verhindert werden konnte, und mehr noch, für eine lange Zeit die Stabilität des internationalen Systems gewährleistet blieb. In diesem Beitrag soll nun der Frage nachgegangen werden, inwieweit der strukturelle Realismus, als Theorieverständnis nach Kenneth Waltz, zur prägenden Theorie des internationalen politischen strukturellen Systems des Ost-West-Konflikts aufsteigen konnte. Fraglich ist hierbei auch, ob sich die Eigenschaften und die Aussagen der strukturellen Realismustheorie gänzlich dazu eigenen, diesen Konflikt näher zu erläutern. Hierzu wird in einem ersten Schritt für ein besseres Verständnis der Theorie, ein Überblick über die prägenden Eigenschaften des strukturellen Realismus erarbeitet und der Versuch der Erklärung unternommen, wie diese Theorie entstehen konnte und dabei zu einer im internationalen System prägenden Theorie werden konnte. Hierbei werden vor allem die theoretischen Ansichten von Kenneth N. Waltz besonders mit einbezogen. Inwieweit die Theorie den Ost-West-Konflikt widerspiegelt, ist in der Folge anhand der politischen Handlungen der USA und der Sowjetunion zu untersuchen. Hierbei spielen vor allem die militärischen, wirtschaftlichen und innenpolitischen Handlungen der beiden Staaten, aber auch die Entscheidungen der politischen Anführer eine gewichtige Rolle. Ebenso ist zu untersuchen, wie sich die vollzogene Politik der beiden führenden Supermächte in anderen Teilen der Welt auswirkten und wie diese zur politischen Blockbildung mit all ihren Allianzen geführt hat.