Der südosteuropäische Vampir und der Vampirismusdiskurs im 18. Jahrhundert
Autor: | Kumpitsch, Ottilie |
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EAN: | 9783346002051 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Religion/Theologie |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 25.10.2019 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: sehr gut, Karl-Franzens-Universität Graz, Sprache: Deutsch, Abstract: Heute hat der Tod keine Bedeutung mehr für die Lebenden, er wird in unserer Kultur verdrängt und man kommt kaum mehr mit ihm bzw. Toten in Berührung. Der Tod wird nicht als Kehrseite der Medaille Leben gesehen, sondern nur mehr als Ende der menschlichen Körperfunktionen betrachtet, denn mit dem Tod scheint alles aus zu sein. In einer Zeit, da diese Sichtweise so noch nicht der Fall war, wo man auch von Seiten der Wissenschaften noch nicht viel Ahnung von den Abläufen des Lebens, des Sterbens und des Verwesens hatte, tauchte immer wieder das Phänomen von (schädigenden) Wiederkehrern auf. Was natürlich in der Aufklärung, wo alles sich auf die Vernunft hin ausrichtete, die Religion zurückgedrängt wurde und man sich verstärkt den Naturwissenschaften zuwandte, also ab dem 18. Jahrhundert, zu regen Diskussionen führte. In den Überlappungszonen der europäischen Vielvölkerreiche traten im 18. Jahrhundert massiv in den neueroberten Gebieten der Habsburgermonarchie Vorfälle mit ¿Vampiren¿ auf, die zu einer ganz Europa erfassenden Vampirismusdebatte führten. Als Grund für das Auftreten der ¿Vampire¿ wird z. B. die geänderten Bestattungsformen - weg von der Feuerbestattung hin zur Beerdigung in einem Grab - als Grund angeführt, da man sich nun nicht mehr sicher sein konnte, dass ein Toter auch wirklich tot war. Aber auch die Rückständigkeit und der Aberglaube der Menschen in den südosteuropäischen Ländern bzw. der orthodoxe Glaube diente als Erklärungsmuster. Durchaus kann es aber auch gewesen sein, dass ältere mythische Vorstellungen hierbei eine Rolle gespielt haben und diese durch eine epidemische Krankheit, die in den entlegenen Dörfern Südosteuropas aufgetreten ist, wieder ans Tageslicht gefunden haben. In der Arbeit soll kurz die Situation der Habsburgermonarchie in Verbindung mit dem osmanischen Reich Anfang des 18. Jahrhunderts dargelegt werden. Danach wird ein kleiner Einblick in die Etymologie des Vampirbegriffes gegeben. Nach der Darstellung der wichtigsten Vampirismusvorfälle werden die militärischen Berichte und die daraus folgenden Diskurse aufgezeigt, deren fast jähes Ende (zumindest für das Habsburgerreich) mit der Gesetzgebung Maria Theresias zu sehen ist.