Der verlorene Sohn von Hieronymus Bosch 1510 - gedeutet nach der verborgenen Geometrie

Der "Verlorene Sohn" wird im Sinne der ur-religiösen "rituellen verborgenen Geometrie" als ein Suchender und Einzuweihender aus erkannter Gottesferne zur Gottesnähe hin dargestellt. Auf vierfach gegangener "Reise der Wandlung" erreicht er sein "Grab der Überwindung seiner körperlichen Begierden und Leidenschaften" und seinen Aufstieg zum geistigen Leben im Symbol des "Djed-Pfeilers" (des altägyptischen Zeichens der Wirbelsäule des gefallenen und auferstandenen Osiris). Dabei erfüllt er den "Kreislauf der Notwendigkeit" (des Eintretens seines Seelenfunkens in die materielle Schöpfung Satans und des Überwindens ihrer Erdverhaftung ihrer materiellen und fleischlichen Begierden). Derart entkommt der Einzuweihende der Welt des (nach Ansicht der Katharer) satanischen Weltenschöpfers Jehova in seinem Neuen Leib der "solaren Robe". Diesen Zustand des Lichtleibes erringt er, indem er aus seinem persönlichen Schatten (und Unbewussten) Inhalte (z.B. verborgene helle Momente, nämlich hier seine in der Messerscheide verborgene Messerklinge) als Lichtstrahl in sein Bewusstsein erhebt und ihn darüber hinaus als ein Leuchtlicht in bildjenseitige Höhen eines erkannten Archetyps des Geistes wandelt. Mit dem Re-Integrieren unbewusster Inhalte seines Schattens in sein Bewusstsein gestaltet er sein Individuum, das dem Zwang des dunklen, materieverhafteten Daseins entkommt. In der Verborgenen Geometrie wird das Bildgegenständliche durch Figuren, Mondsichel und Sturz (als Welt Satans) beschrieben und überstiegen.