Der zerrissene Wille und die versöhnende Macht der Gnade

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschftliche Fakultät), Veranstaltung: Das philosophische Wissen vom Bösen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinen Confessiones artikuliert Augustinus das Auseinanderdriften der klassisch-antiken Kongruenz von Wissen und Praxis vor allem in Form persönlicher Erfahrungen und führt damit eine Unterscheidung von Willens- und Handlungsfreiheit ein. Zwischen Vernunft und Praxis siedelt er eine weitere zentrale Instanz an: den freien Willen des Menschen, welcher allein in seiner Macht stehe. Damit stellt er auch die Sünde in die ausschließliche Verantwortung des Menschen und kann Gott weiterhin als den Schöpfer alles Guten, zu dem der freie Wille folglich ebenfalls gehört, erhalten. Wie aber kommt es, dass dieses Gut zugleich die Quelle allen Übels sein kann? Die Antworten, die Augustinus darauf gibt, werden in diesem Essay skizziert, wobei zuerst seine Bestimmung des Bösen sowie anschließend sein Konzept der menschlichen Freiheit problematisiert werden.