(Des)escribir la Modernidad - Die Moderne (z)erschreiben: Neue Blicke auf Juan Carlos Onetti

Vor mehr als einem halben Jahrhundert erfand der uruguay-ische Autor Juan Carlos Onetti die fiktive Stadt Santa María und legte damit den Grundstein für einen faszinierenden lite-rarischen Kosmos. Mit Romanen wie La vida breve (dt. Das kurze Leben), El astillero (dt. Die Werft) oder Juntacadáveres (dt. Leichensammler) wurde er zu einem der einflussreichsten Schriftsteller der lateinamerikanischen Moderne. Er schrieb über das Scheitern, Entfremdung und die Unmöglichkeit der Liebe ohne dabei seine Figuren zu verraten. 1980 erhielt er den Premio Cervantes, die höchste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt. Dieser Sammelband stellt die erste umfassende Würdigung des einflussreichen Romanautors vonseiten der deutsch-sprachigen Hispanistik dar. Er betrachtet das Werk Onettis vor der Folie aktueller literatur- und kulturwissenschaftlicher Ansätze und nimmt vor allem sein bisher von der Forschung wenig beachtetes Spätwerk in den Blick.

Johanna Vocht studierte Romanistik, Politikwissenschaften und BWL und arbeitete anschließend im Bereich Kultur-PR. Derzeit promoviert sie zu Juan Carlos Onetti und konzipierte 2015 das wissenschaftliche Symposium 'Juan Carlos Onetti : Wegbereiter der lateinamerikanischen Moderne zwischen Río de la Plata und Europa'. David Klein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Romanische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte sind hispanische und französische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Kultur- und Medientheorien. In seiner Dissertation befasst sich David Klein mit der Rolle der technischen Medien in den Werken von Jorge Luis Borges und Julio Cortázar. Derzeit bereitet David Klein sein Habilitationsprojekt, in dem es um temporale Aspekte sich wandelnder Wirklichkeitsvorstellungen gehen soll, und um die Frage, wie diese in literarischen Texten greifbar werden.

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