Desertifikation. Ursachen, Folgen, Handlungsmöglichkeiten am Beispiel Afrika

Examensarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Meteorologie, Aeronomie, Klimatologie, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Department für Geographie), Veranstaltung: Zulassungsarbeit fürs 1. Staatsexamen, Sprache: Deutsch, Abstract: Desertifikation gilt als ein Phänomen, das in bestimmten Klimaregionen auf der gesamten Welt zu beobachten ist. Am stärksten betroffen sind ökologisch empfindliche Regionen, wie zum Beispiel die ariden, semiariden und subhumiden Zonen. Charakteristisch für diese Bereiche sind Erscheinungen, die zu einer besonders hohen Erosionsgefahr führen. Zum einen treten die Regenzeiten in kurzen, unregelmäßigen und ungleich verteilten Abständen auf, zum anderen herrschen häufige, meist mehrere Jahre andauernde Dürreperioden mit geringen Ernteerträgen. So kann sich nur eine dünne Humusschicht mit einer sehr dünnen Vegetationsdecke entwickeln, die beispielsweise bei Starkniederschlägen oder exzessiver Landnutzung schnell erodiert und keinerlei Schutz für die Bodenschichten bietet. Obwohl die Böden dieser Zonen wenig geeignet sind, werden sie dennoch landwirtschaftlich genutzt. Die Bewohner dieser Regionen haben sich mit traditionellen Bewirtschaftungssystemen an das herrschende Klima angepasst und damit den Anbau ihre Grundnahrungsmittel gesichert. Allerdings zwingen Bevölkerungswachstum und der zunehmende Export von Nahrungsmitteln in vielen gefährdeten Regionen zu einer intensiveren Landnutzung und in der Folge zu Bodendegradation. So werden beispielsweise nicht nur ¿food crops¿ wie Sorghum oder Hirse zur eigenen Versorgung, sondern auch ¿cash crops¿ wie Erdnüsse oder Baumwolle für den Weltmarkt angebaut (HAUSER 1990, S. 148). Zusätzlich tragen die Technisierung der Landwirtschaft durch Traktoreneinsatz statt Zugtiere und die Einführung erosionsfördernder Feldfrüchte aufgrund starker Bewässerung dazu bei, dass die von Bodenerosion und Desertifikation betroffenen Gebiete weiter zunehmen. Das reduziert die Anbauflächen bei gleichzeitiger Erhöhung der Anbaumengen und führt zu einem Nutzungskonflikt sowie zur Aufgabe von traditionellen Bewirtschaftungstechniken und schließlich zur Übernutzung und Ausbeutung der Agrarflächen (FELGENTREFF; GLADE 2008, S. 197).

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