Design und Improvisation

Designer_innen müssen improvisieren, wenn sie entwerfen. Die Entwicklung des Braun-Rasierapparates ebenso wie die Arbeiten des Designers Sebastian Herkner zeigen, dass Improvisation Modelle und Prototypen hervorbringt und Fertigungsprozesse überlistet.
Doch Improvisation ist nicht nur eine Notwendigkeit - sie ist auch konzeptionell von Bedeutung. Als formgebendes Prinzip führt sie seit dem gestalterischen Postmodernismus zu eigenständigen Einzelstücken. In der Nachkriegszeit versuchte man jedoch, Design als einen Planungsprozess darzustellen. Annika Frye belegt: Für diesen rationalistischen Designbegriff, der bis heute die Diskurse über Design prägt, erweist sich ein am Prozess und seinen Improvisationen orientiertes Designkonzept als äußerst folgenreich.



Annika Frye, geb. 1985, ist Designwissenschaftlerin und Designerin. Sie ist Professorin für Designwissenschaften und -forschung an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Ihre Interessen gelten den ästhetischen Qualitäten der Serienproduktion, dem Designprozess als Quelle von Innovation sowie der Digitalisierung des Entwerfens.

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Kunst an den Rändern Christiane Kruse, Annika Frye

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