Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in ländlichen Regionen - Diskussion der Arbeitsmarktmodellierung in Computable General Equilibrium Modellen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Agrarwissenschaften, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der fortschreitenden wirtschaftlichen Integration der EU gewinnt die Region als Analyseebene zunehmend an Bedeutung. Während auf europäischer Ebene Konvergenzprozesse zwischen den Mitgliedstaaten zu beobachten sind, zeigen sich abhängig von den verwendeten Kriterien die regionalen Disparitäten weitgehend persistent oder vergrößern sich noch. Als wichtiges Merkmal zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage einer Region gilt dabei die Beschäftigung. Diese Arbeit konzentriert sich daher auf die Identifizierung der empirisch entscheidenden Determinanten der Beschäftigungsentwicklung, die Darstellung der theoretischen Grundlagen ihrer Wirkungsweise und die Diskussion der Umsetzbarkeit dieser Mechanismen in einem regionalen CGE Modell. Untersucht werden die systematischen Auswirkungen des regionalen Lohnniveaus, der Branchenstruktur, der Betriebsgrößenstruktur, der Qualifikationsstruktur und der Siedlungsstruktur. Vor allem die Wirkungsweise der Branchen- und der Qualifikationsstruktur erweist sich als empirisch bedeutsam und theoretisch fundiert. Die Analyse der Siedlungsstruktur ermöglicht darüber hinaus Erkenntnisse über den Einfluss der ländlichen Regionen auf deren Beschäftigungsentwicklung. Dabei wird deutlich, dass der Effekt der ländlichen Regionen in der Nähe von urbanen Zentren deutlich positiver ausfällt, als der Effekt der peripheren Regionen. Die Abgelegenheit einer Region lässt sich somit als entscheidender Bestimmungsfaktor ihres Entwicklungspotentials einstufen. Für die Simulierung der Beschäftigungsentwicklung in regionalen CGE Modellen bieten die bislang zur Analyse von Handelspolitiken eingesetzten Modelle eine erste Grundlage. Besonderes Augenmerk bei der Erweiterung sollte auf die Modellierung des Arbeitsmarktes inklusive einer Differenzierung des Faktors Arbeit gelegt werden. Dies ermöglicht es, den Einfluss der Qualifikationsstruktur zu berücksichtigen und genauere Informationen über Arbeitsmarktsegmente zu erhalten. Für die Abbildung der ländlichen Entwicklung ist es entscheidend, eine räumliche Modellstruktur zu schaffen. Dies ist über die Modellierung von eins zu eins Handelsströmen zwischen den Regionen und entfernungsabhängigen Transportkosten möglich.