Deutschland als Einwanderungsland. Beweggründe und politische Ausrichtung der Ausländerpolitik im Wandel der Zeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,3, Universität Hamburg (Institut für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Blickt man zurück auf die deutsche Historie, so finden sich etliche zeitlich relevante sowie epochale Ereignisse, die dem Thema "Deutschland als Einwanderungsland" zugeordnet werden könnten. Diese werden in der Einleitung kurz erwähnt. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch folgend in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute. Migration ist das Basiselement der Menschheitsgeschichte und prägte das Gebiet des heutigen Deutschlands von Beginn seiner Besiedlung an. Migration ist also erheblich älter als Deutschland, die Benennung und Problematisierung von Migration als grenzüberschreitende Wanderung ist jedoch eng mit der Entwicklung des Nationalstaates verbunden. Doch was bedeutet eigentlich ¿Migration¿? Im heutigen Sprachgebrauch wird diese Zuschreibung eines Status oder eines Individuums oftmals zu inflationär benutzt und wird häufig eine homogene ethnische Gruppe im Ganzen verwendet. Der Begriff stammt aus dem lateinischen migratio: (Aus-)Wanderung. Annette Treibel definiert Migration wie folgt: ¿der auf Dauer angelegte bzw. dauerhaft werdende Wechsel in eine andere Gesellschaft bzw. in eine andere Region von einzelnen oder mehreren Menschen.¿ Eine weitere Definition findet sich beim Statistischen Bundesamt: "Eine Person hat dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist." Ab der Gründung des Deutschen Reiches bis 1910 stieg die Zahl der registrierten Ausländer im Deutschen Reich von 206.000 auf knapp 1,3 Mio. Zeitgleich führten Perspektivlosigkeit und Abenteuerlust zur Auswanderung von über fünf Millionen Menschen aus Deutschland nach Übersee ¿ vor allem die USA war vorrangiges Ziel. Die Vereinigten Staaten waren auch die Destination von ca. fünf Millionen Transitwanderern aus Osteuropa, die sich über deutsche und westeuropäische Häfen einschiffen wollten, dabei aber teilweise auch unterwegs 'strandeten' da ihnen die finanziellen Mittel ausgingen, sie krank wurden, aber auch weil sie hier Arbeit oder Ehepartner fanden.