Deutschland auf dem Weg zur Basarökonomie

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Zusammenfassend hat die Analyse ergeben, dass es in Deutschland seit der Wiedervereinigung starke wirtschaftliche Veränderungen gegeben hat. Die Globalisierung und die internationale Arbeitsteilung haben ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt, in den Wachstumszahlen des BIP und in der Exportstatistik hinterlassen. Die Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes ging zurück und hat sich seit 2002 bei ca. 20% des BIPs stabilisiert. Wie alle Industrienationen sah sich Deutschland mit einer Verringerung der Fertigungstiefe zugunsten von Niedriglohnländern konfrontiert. Hohe Arbeitslosigkeit und geringe Investitionstätigkeiten stehen glänzenden Erfolgen der deutschen Exportunternehmen gegenüber. Wie gezeigt, gehören diese Symptome zu einem erkrankten System, dass nicht in der Lage ist, die aus den arbeitsreichen Bereichen freigesetzten Arbeitnehmer neu zu beschäftigten. Der Faktorpreisausgleich drängte die Faktoren viel schneller als in anderen Ländern in Sozialeinkommen und kapitalintensive Sektoren. Die höchsten Löhne der Welt beschleunigten einerseits diesen Prozess und verhinderten anderseits eine Wiederbeschäftigung, da diese den Investitionsstandort Deutschland als unrentabel erscheinen ließen. Deutschland ist noch lange keine Basarökonomie und noch stark von verarbeitenden Gewerbe geprägt. Es sind positive Veränderungen bezüglich der Anpassung der Faktormärkte seit 2005 zu er-kennen. Aus der Finanzkrise scheinen die deutschen Unternehmen gestärkt hervor zugehen. Die ehemaligen Vorzeigekandidaten zwischen 1990 und 2005 wie USA, Großbritannien oder Spanien schwächeln. Einige Unternehmen verlagern Teile ihrer Produktion wieder zurück in Industriestaaten, da die Lohnsteigerungen in den Billigländern und andere Instabilitäten, die er-warteten Einsparungen nicht erfüllen konnten. Deutschland scheint seine Hausaufgaben in den letzten fünf Jahren besser als zuvor gemacht zu haben. Es bleibt jedoch abzuwarten, was aktuellere empirische Daten offenbaren werden, da sich die Analyse in dieser Arbeit aufgrund der vorhandenen Studien und Daten größten Teils nur auf die Jahre 1990 bis 2000 beziehen konnte.

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