Diagnose Angstgesellschaft?

Glaubt man populären Zeitdiagnosen, leben wir in einer angstbestimmten Gesellschaft. Die Menschen sorgen sich verstärkt um den sozialen Abstieg, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Folgen des Klimawandels oder die Kriminalität.
Dieser Band trägt aktuelle Forschungsergebnisse zur Gefühlslage der Menschen zusammen und unterzieht die Diagnose Angstgesellschaft einer kritischen Prüfung: Sind die wirtschaftlichen Sorgen der Mittelschicht tatsächlich für die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien verantwortlich? Wovor haben prekär Beschäftigte Angst und was beeinflusst die beruflichen Sorgen von Jugendlichen? Zudem: Wie nehmen Menschen mit Migrationshintergrund den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wahr?



Christiane Lübke arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen und promovierte dort zum Thema »Intergenerationale Transmission subjektiver Arbeitsplatzunsicherheit: Wie sich Arbeitsplatzsorgen von Eltern auf Kinder übertragen«. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ungleichheitsforschung mit Fokus auf Arbeitsmarkt, Familie, Migration und Gesundheit.
Jan Delhey ist Professor für Makrosoziologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er ist Sprecher der Sektion Soziale Indikatoren der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und Vorstandsmitglied in der International Society for Quality of Life Studies. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Wohlfahrtsforschung und die Europasoziologie. Er leitete das DFG-finanzierte Forschungsprojekt zum Thema »Ungleichheit, Statusängste, Lebensqualität. Zur Überprüfung und Erweiterung der Spirit-Level-Theorie für Europa«.