Diagnostik in der Sozialen Arbeit

Nach einem Rückblick auf die zehnjährige Fachdiskussion zur Diagnostik in der Sozialen Arbeit wird für die Entwicklung eines integrativen Konzeptes plädiert, das zur Überwindung der blockierenden Polarisierung zwischen den hermeneutisch-rekonstruktiven und den klassifikatorisch-erkenntnislogischen Ansätzen beitragen soll.Auf der Basis einer Analyse der erkenntnistheoretischen und handlungstheoretischen Grundlagen dieser Modelle werden Aspekte einer Theorie der Diagnostik erörtert (Zielsetzung, Gegenstand, Verwendungskontext und Gütekriterien der Diagnostik). Dabei wird auch ein Modell phasen- und kontextspezifischer diagnostischer Anforderungen entwickelt, das die Auswahl und die unterschiedliche Kombination mehr oder minder standardisierter und formalisierter, mehr oder minder operationalisierter, sowie mehr oder minder dialogischer Verfahren begründet. Es wird von der Prämisse ausgegangen, dass bei der Entscheidung für bestimmte Ansätze den erläuterten Standards professionellen Handelns und der Praktikabilität der Modelle im Berufsalltag ebenso große Bedeutung zukommt wie den wissenschaftlich begründeten Kriterien zuverlässiger, präziser und überprüfbarer Informationsverarbeitung unter Berücksichtigung der Ergebnisse empirischer Untersuchungen. Hinweise auf publizierte Diagnoseverfahren ergänzen diese theoretischen Überlegungen.

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