In den Beiträgen dieses Bandes, die auf der 11. Internationalen Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus gehalten wurden, richtet sich der Blick auf die Diakonie im reformierten Protestantismus. Zur Sprache kommen sowohl historische Einblicke in Ausprägungen der reformierten Diakonie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart als auch Reflexionen zu ihrem theologischen Selbstverständnis. Der Bogen spannt sich von ersten Impulsen der reformierten Diakonie in der frühen Neuzeit (Thomas K. Kuhn) bis zur Diakonischen Theologie und Sozialdiakonie in der ungarischen reformierten Kirche (Sándor Fazakas). Hinzu treten Untersuchungen zur Diakonie in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert (Martin Sallmann) und zum gegenwärtigen diakonischen Profil zwischen theologischem Anspruch und diakonischer Alltagspraxis in Deutschland (Beate Hofmann). Fallstudien sind der diakonischen Existenz im französischen Protestantismus von der Reformation bis 1685 (Gerhard Wenzel), dem diakonischen Engagement in Elberfeld (Martin Hamburger) und dem reformierten Diakonissenhaus Detmold (Bartolt Haase / Gerhard-Wilhelm Brand) gewidmet. Ein Beitrag des Ratspräsidenten der Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Gottfried Locher stellt die überlegungen zur reformierten Diakonie in das Licht des Reformationsjubiläums 2017.

Prof. Dr. theol. Matthias Freudenberg ist Landespfarrer in der Ev. Studierendengemeinde Saarbrücken und Lehrbeauftragter im Fach Systematische Theologie der Kirchliche Hochschule Wuppertal; Universität des Saarlandes.