Dialog und Missverständnis im Roman 'Die Blendung' am Beispiel von Therese und Kien

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Veranstaltung: Hauptseminar. Poetische Anthropologie bei Elias Canetti, Sprache: Deutsch, Abstract: Elias Canettis Roman ¿Die Blendung¿ erschien 1935 vier Jahre, nachdem er fertig gestellt war. Canetti schrieb ein Jahr in grösster Disziplin an diesem Buch. Er verarbeitete darin, was er im Leben beobachtete: ¿Ich empfand das Erbarmungslose dieses Lebens: dass alles aneinander vorbeilief, dass nicht sich wirklich mit dem anderen auseinandersetzte. Es war in die Augen springend, nicht nur, dass niemand den anderen verstand, sondern dass niemand den anderen verstehen wollte.¿ Die Figuren im Roman missverstehen sich dann auch konsequent, so dass das Lesen zum Teil zur reinsten Qual wird. Canetti treibt in seinem Werk die Unmöglichkeit des Menschen, sinnvolle Gespräche zu führen und den anderen zu verstehen, auf die Spitze. Die Protagonisten sprechen grundsätzlich aneinander vorbei. Es gibt keine Freundschaft, keine Achtung zwischen ihnen. Im ganzen Roman wird am Menschen kein einziges gutes Haar gelassen. In der vorliegenden Arbeit werden drei Dialoge zwischen den Hauptfiguren, Professor Peter Kien und seiner Haushälterin Therese Krumbholz, näher analysiert. Dabei werden auf kommunkationstheoretische Ansätze, Grundvoraussetzungen für eine Kommunikation, ebenso auf sprachwissenschaftliche Theorien wie die Soziolinguistik, die Konversationsanalyse und die sprachlichen Formen von Monolog und Dialog eingegangen. Die Eigenheiten der Figuren sowie deren Unvermögen über die Grenzen ihrer eigenen Welt hinaus zu kommunizieren, verweisen immer wieder auf Canettis Menschenbild und auf sein Hauptwerk ¿Masse und Macht¿. Die in der Arbeit zitierter Seitenangaben entsprechen der im Literaturverzeichnis aufgeführten Taschenbuchausgabe des Romans.

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