Didaktische Analyse zweier Schulgeschichtsbücher zum Gegenstand des deutschen Bauernkrieges mit einem ausführlichen Exkurs über theoretische Gesichtspunkte der Schulbuchanalyse

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Begegnung und Auseinandersetzung mit Geschichte ist nur über Medien möglich, d.h. über Realisationen eines historischen Bewußtseins: Darstellungen und Quellen der Geschichte. Somit ist auch jede Lehrererzählung ein Medium, wir wollen uns jedoch im Folgenden nur auf die Medien beschränken, die den Charakter von Unterrichtsmaterialien besitzen oder in ihrem Sinne verwendet werden. Unter den darstellenden Medien ist im Geschichtsunterricht kein anderes Arbeitsmittel so häufig im Gebrauch wie das Schulgeschichtsbuch. Laut Umfragen von Anwander/Timmermann/Müller benutzen 80% der Geschichtslehrer das Schulgeschichtsbuch häufig im Unterricht, rund drei Viertel ziehen es auch zur Unterrichtsvorbereitung heran. Knapp ein Drittel der 642 befragten Lehrer arbeitete im Durchschnitt zwischen 25 und 30 % der Unterrichtszeit mit dem Buch.1 Diese Aussagen erlauben es freilich nicht, die wirkliche Bedeutung des Schulbuchs konkret einzuschätzen, lassen jedoch den Schluß zu, daß das Schulgeschichtsbuch als Informationsträger für Lehrer und Schüler gleichermaßen dient und einen großen struktualistischen Anteil an dem didaktischen Aufbau der Unterrichtseinheiten hat. Hieraus leitet sich die Forderung und Notwendigkeit ab, das in den Büchern niedergelegte Schulwissen systematisch und kontinuierlich zu analysieren. Dieses soll in dieser Arbeit exemplarisch an dem Gegenstandsbereich 'der Deutsche Bauernkrieg' geleistet werden. Dafür wurden zwei Schulgeschichtsbücher2 für die Sekundarstufe I ausgewählt: - Hug, Wolfgang, Danner, Wilfried und Busley, Hejo: Geschichtliche Weltkunde, Band 2. Frankfurt am Main 1977.3 - Bernlocher, Ludwig, Furth, Peter u.a.: Geschichte und Geschehen, Band.Z. Stuttgart 1987.4 Die Kriterien für die Auswahl dieser Bücher waren vor allem: Die gleiche Adressatenschaft (Sek.I), sowie ein deutlicher Unterschied im Erscheinungsjahr der beiden Werke. Das zweite Kriterium wurde in der Erwartung gewählt, Unterschiede im Bereich der didaktischen Aufbereitung feststellen zu können.