Die Analogie von Menschenrechten und Religion nach Durkheim
Autor: | Rottmüller, Melanie |
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EAN: | 9783656834274 |
Auflage: | 003 |
Sachgruppe: | Medien, Kommunikation Soziologie |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 16 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 14.11.2014 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Proseminar Emile Durkheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die soziale Ordnung wurde in früheren religiöseren Zeiten durch Religion garantiert. Heute allerdings verliert der Glaube an Bedeutung und ein fest etabliertes Reglement, wie es die Religion zu früheren Zeiten war, scheint nicht mehr existent zu sein. Doch ergab es sich im Jahre 1789, dass die Prinzipien der Französischen Revolution schriftlich fixiert wurden und fortan eine globale Ordnung bedingen sollten, indem sie zum Kernbestand des Menschenrechtsethos wurden. Für Durkheim war klar, das Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, der ¿Kult des Individuums¿ im Spiegel der Zeit und des sozialen Wandels aktualisiert werden müssten. Gerade deshalb verwies er immer wieder auf die Menschenrechte als Religion. Diese haben die selben Funktionen wie Religion und können somit auch zur sozialen Ordnung beitragen. Das teilweise Fehlen dieser Ordnung bzw. die Pathologien, wie Durkheim sie nannte, stammen aus zu schnellen sozialen Wandel. Die Entwicklung der organischen Arbeitsteilung hinke demnach der Modernisierung der Gesellschaft nach, was nichts anderes bedeutet, als dass die bereits bestehenden kulturellen Grundlagen der modernen Gesellschaft noch nicht vollständig etabliert sind. Dennoch kann man die Menschenrechte als säkularisierte Religion sehen, die nach ihrer endgültigen globalen Etablierung, die wie man immer wieder sieht, noch lange nicht vollendet ist, wohl in der Lage sein werden eine soziale Ordnung einzurichten und sich selbst zu reproduzieren. Dies kann geschehen, wenn die Menschenrechte weltweit gerechtfertigt werden und somit legitimiert werden. Hierfür müssen sie sich in der Praxis bewähren und in die Traditionen der Völker Einzug finden. Das Problem hierbei liegt wohl zum Beispiel bei den machtbesessenen Diktatoren vieler Entwicklungsländer. Denn gerade jene, die die Menschenrechte immer wieder verletzen, würden durch die Festhaltung und Einhaltung derer, ihre Machtposition zu Nichte machen und sich mit der Bevölkerung gleichstellen. Die globale Etablierung der Menschenrechte folgt also zunächst dem Verständnis aller. Wenn sich die Bevölkerung der Welt einig ist und die Vorteile einer gemeinsamen Ordnung ohne Vorherrschaft Einzelner erkennt, wird es auch möglich sein, die Menschenrechte zu legitimieren und sie als säkularisierte Religion weltweit anzuerkennen.