Die Anamorphose. Ein Spiel mit Wahrnehmung, Schein und Wirklichkeit im 17. Jahrhundert

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Blendungen - Phänomene der Spiegelung und der Täuschung in der französischen Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Anamorphose kommt ursprünglich aus der Biologie und bezeichnet tierische oder pflanzliche Gestaltwandelungen aufgrund von unerwarteten Veränderungen der Umwelt oder durch Veränderungen des Erbgutes eines Organismus. Seit dem Beginn der Renaissance im 15. und 16. Jahrhundert in Europa etablierte sich der Begriff der Anamorphose jedoch auch in der Bildenden Kunst. Man versteht darunter die Darstellung einer Person, eines Gegenstandes oder eines Ereignisses, die in der normalen Ansicht nur verzerrt erscheint. Erst wenn der Betrachter das Bild selbst zurückformt, d.h. einen bestimmten Standpunkt oder Blickwinkel zum verzerrten Bild einnimmt oder spezielle Spiegel zu Hilfe nimmt, wird es ihm möglich, das anamorphotische Bild zu entzerren und seine Originalform zu erkennen. Dieser bestimmte Standpunkt kann vom Maler vorgegeben werden oder er muss vom Betrachter selbst erst herausgefunden werden, z.B. durch Bewegung im Raum oder Betrachtung von den Seiten. Diese Arbeit soll anhand der Geschichte und der verschiedenen Herstellungsverfahren sowie der Einordnung in den kulturellen Kontext des 17. Jahrhunderts die Bedeutung von Anamorphosen aufzeigen und einen Einblick in das Mysterium der optischen Täuschung mittels Verzerrung geben und so eine Entdeckung der Unbekannten möglich machen.

Weitere Produkte vom selben Autor