Die Angst vor dem Koreakrieg

'Natürlich, dass man die Schwächen der Menschen, mit denen sie nun mal behaftet sind, als Kalkül bei allen Überlegungen einschaltet, das ist wohl klar.' Konrad Adenauer Jeder weiß, wie sich Angst anfühlt, doch Historiker wollten von 'schwachen' Faktoren wie 'Gefühlen' in der 'rationalen' Geschichtswissenschaft lange Zeit nichts wissen. Dass Emotionen bedeutsame Faktoren der Geschichte sind, zeigte sich an Ereignissen wie 9/11. Nach Ausbruch des Koreakrieges am 25. Juni 1950 erlebte die junge Bundesrepublik Deutschland eine ähnliche Welle der Angst. Die Frontlinie des Kalten Krieges verlief mitten durch das geteilte Korea - die Sorge, dass nach Korea das geteilte Deutschland erneut einen Krieg erleben würde, lag also nahe. Sascha Foerster zeigt am Beispiel der Angst vor einem 'Dritten Weltkrieg' den Mehrwert der Betrachtung von Emotionen für die Geschichtswissenschaft: Wie kann die Angst der westdeutschen Bevölkerung 1950 untersucht und belegt werden? Welche Regeln galten im Umgang mit dieser Emotion? Instrumentalisierte Konrad Adenauer die Ängste der Bevölkerung zur Durchsetzung seiner politischen Ziele 'Westbindung' und 'Wiederaufrüstung'?

Dipl.-Psych. Sascha Foerster, M.A. hat Geschichte, Philosophie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert. Er interessiert sich insbesondere für interdisziplinäre Themen. Aktuelle Informationen finden Sie unter saschafoerster.de

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