Die Auflösung des schriftstellerischen Selbstverständnisses in der Weimarer Republik

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Philosophisches Institut), Veranstaltung: HS Ewger Seeliger: Bestsellerautor, Provokateur, Verleger. Deutscher Buchmarkt im frühen 20. Jahrhundert., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, der in dieser Arbeit nachgegangen werden soll, ist, ob und inwieweit die äußeren Umstände der Weimarer Republik zu einer inneren Entfremdung vom eigenen Selbst der Autoren geführt haben und wie sich diese sogenannte ¿Identitätskrise¿ auch im Hinblick auf literarische, politische und kulturelle Entscheidungen bemerkbar gemacht hat. Unabdingbar ist dabei zuallererst die Definition der Begriffe ¿Identität¿ und ¿Identitätskrise¿ sowie deren kritische Betrachtung. Außerdem muss die Stellung und das Leben der Autoren im Wilhelminischen Kaiserreich eingehend analysiert werden, da dortige Erfahrungen bereits als Ursache für das zukünftige Verhalten in der Weimarer Republik zu finden sind. Ein weiterer Schwerpunkt wird zudem auf die Autorenvereinigungen gelegt werden, die gerade zu dieser Zeit in ihrer Vielzahl das Bild der Intellektuellen maßgeblich mitbestimmten und als Indikator für die Suche nach Gruppierung, Identifikation und Zusammenhalt stehen können. Die Weimarer Republik war geprägt von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökonomischen Umwälzungen. Obwohl sie nur vierzehn Jahre lang existierte, galt sie doch als Wendepunkt für viele Menschen der damaligen Zeit. Man suchte nach Identität in Zeiten großer Verwirrung und Unsicherheit, so auch die Intellektuellen, die für sich den Platz in der Gesellschaft neu überdenken, neu definieren und finden mussten. Besonders die Schriftsteller sahen sich in ihrer Existenz ¿ auch im Hinblick auf die bevorstehende Machtergreifung der Nationalsozialisten ¿ mehr denn je bedroht.