Die Bedeutung der Markierung bei der Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarke aus Konsumentensicht

Claudius Kohrt hat sich in seiner Diplomarbeit "Die Bedeutung der Markierung bei der Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarke aus Konsumentensicht" angesichts der zunehmenden Bedeutung von Handelsmarken und Discountern im Lebensmitteleinzelhandel mit einer hochaktuellen Thematik beschäftigt. Dies belegen nicht zuletzt die in dieser Arbeit zusammengetragenen aktuellen und sehr detaillierten Informationen über die Marktanteilsentwicklung von Handelsmarken. Claudius Kohrt legt seiner Arbeit die These zugrunde, dass die von den Konsumenten empfundene Nutzendifferenz zwischen Hersteller- und Handelsmarken aufgrund des gestiegenen Nutzens von Handelsmarken abgenommen hat (These 1). Der gestiegene Nutzen ist dabei u. a. darauf zurückzuführen, dass sich das Marketing für Handelsmarken zunehmend an das von Herstellermarken annähert. Besonders prägnant zeigt sich dies am Beispiel von Premium-Handelsmarken (z. B. Füllhorn von Rewe). In der Konsequenz geht damit auch die Bedeutung der Markierung für die Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarke zurück (These 2). Aufgrund einer umfassenden Auswertung sowohl der wissenschaftlichen Literatur als auch von Praxis-Studien können die beiden Thesen empirisch gestützt werden. Für Herstellermarken lässt sich daraus die Empfehlung ableiten, die Differenzierung zu den Handelsmarken aufrechtzuerhalten bzw. zu stärken (z. B. über Produktinnovationen oder emotionale Markenwelten). Häufig wird dies auch mit einer Konzentration auf die starken Marken im Portfolio eines Markenartiklers einhergehen müssen, was die Elimination von Marken zur Folge hätte. Dr. habil. Dirk Temme