Die Bedeutung der Musik für die rechtsextreme Szene in Deutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit stellt sich die Frage, welche Bedeutung die Musik für den Rechtsextremismus hat. Dient sie lediglich als Identifikationssymbol der rechtsextremen Szene oder hat sie eine tiefergehende Bedeutung? Im Juli 2017 fand in der Thüringer Stadt Themar eines der größten Rechtsrock-Festivals der vergangenen Jahre statt. Rund 6.000 Rechtsextremisten kamen zusammen, um auf dem Festival "Rock gegen Überfremdung" miteinander zu feiern. Doch auf der Veranstaltung betonte einer der zahlreichen politischen Redner auf der Bühne, dass es in der Musikszene nicht allein um den Unterhaltungsfaktor gehe: "Wir werden mit den Geldern, die wir hier einnehmen, weiter in unsere Strukturen investieren". Die Veranstaltung in Thüringen ist keine Ausnahme. Menschen aus ganz Europa nehmen jährlich an mehrtägigen Festivals, Konzerten oder Liederabenden in Deutschland teil. Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (2017) 223 rechtsextreme Konzerte veranstaltet, 62 mehr als noch im Jahr 2014. Die Teilnehmeranzahl schwankt zwischen 20-30 und bis zu 8000 Personen pro Veranstaltung. Bands wie Kraftschlag, Endlöser, Blutrausch, Faustrecht, Starkstrom, Landser und Oidoxie sind dabei nur einige der vielen rechtsextremen Interpreten in Deutschland, welche auf diesen Veranstaltungen auftreten und ihre Musik legal oder illegal vermarkten. Ihre rechtsextreme Weltanschauung wird durch Lieder wie ¿Rechtsrock¿ von der Band Oidoxie verdeutlicht. "Wir spielen Rechtsrock (...) für's Vaterland. (...) Wir sprengen die Ketten, und schlagen uns frei. Wir kämpfen für Deutschland, und bleiben dabei. (...) Und schreien immer wieder: Heil, heil.". Rechtsextreme Musik ist außerdem nicht nur auf Musikveranstaltungen präsent. Auch auf politischen Veranstaltungen treten immer häufiger rechtsextreme Interpreten auf und positionieren sich somit politisch.