Die Bedeutung der solonischen Reformen im Kontext der Entstehung und Entwicklung der attischen Demokratie

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke Institut), Veranstaltung: HS Solon und die älteste Demokratie der Weltgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der im Rahmen dieser Hauptseminararbeit von mir zu interpretierende Quellentext entstammt den 'Politika' des Aristoteles. Die erhaltenen Werke des Aristoteles umfassen nur einen kleinen Teil seines aus antiken Zita- tionen und aus einigen, an antike Biographien angehängten Schriftenverzeichnissen, bekann- ten ?uvres. Aus diesen ergibt sich, daß Aristoteles nahezu 200 Titel verteilt auf 550 Bücher verfasste. Im Werk lassen sich exoterische Schriften, also solche die vom Verfasser zur Ver- öffentlichung bestimmt waren, von Lehrschriften in Form von Vorlesungsmanuskripten für den Gebrauch in der Schule trennen. Von den erstgenannten sind 20 Titel bekannt, die z. T. nach dem Vorbild Platons in Dialogform abgefasst wurden. Keines von diesen Werken ist erhalten. Erhalten sind hingegen die zweitgenannten sog. esoterischen Schriften oder Prag- matien. Zu diesen Schriften gehörten auch die 'Politika' des Aristoteles in acht Büchern. Für die Reformen Solons stützt sich Aristoteles vor allem auf die solonischen Gedichte, aus denen wiederholt zitiert wird, und den Gesetzeskodex des Solon. Die wichtigsten und zeitlich nächstgelegenen Quellen zu Solon und seinem Wirken sind seine, aus späteren Sekundärquellen kompilierten und fragmentarisch erhaltenen Dichtungen. Daneben können die, bei anderen antiken Autoren meist indirekt zitierten, Solonischen Gesetzestexte herangezogen werden. In der Mitte des 5 Jh. v. Chr. widmete Herodot (ca 485-425 v. Chr.) Solon einige Passagen seiner histories apoxis, worin Solons politisches Wirken jedoch nur am Rande Erwähnung findet. Ferner schenkte ihm die im 5 Jh. v. Chr. einsetzende historische Literatur nur wenig Aufmerksamkeit. Als Gesetzgeber greifbar wird er erst wieder im 4. Jh. v. Chr., wo er sowohl von oligarchischer Partei als auch von Seiten radikaler Demokraten vereinnahmt und seine Bedeutung als Urheber der Demokratie ausgebaut wird. In diese Diskussion greift die aristotelische Schrift der Politik ein, in der Solon als Begründer der gemäßigten Demokratie dargestellt wird, die wiederum der bestehenden, radikalen Demokratie als positives Gegenstück gegenübergestellt wird. Eine weitere in dieser Arbeit genutzte Quelle stellt Plutarchs (um 45 - um 125 n. Chr.) Parallelbiographie Solon-Poplicola dar, die zwar zeitlich weit entfernt von den behandelten Ereignissen steht, aber durch ihre umfangreiche Quellenbasis ergänzende Informationen liefern kann.

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