Die Bedeutung des Nischenmodells für die migrantische Ökonomie. Veralteter Erklärungsansatz oder bestehender Grund zur Selbstständigkeit?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Universität Augsburg, Veranstaltung: Migrationssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird das migrantische Unternehmertum untersucht. Der Fokus wird auf einen als veraltet deklarierten Erklärungsansatz genommen: den Nischenansatz. Selbstständigkeit bei MigrantInnen beziehungsweise migrantisches Unternehmertum ist heutzutage keine Seltenheit mehr. So haben bereits Einwanderer der ersten Generation in Deutschland Ihren Lebensunterhalt selbstständig bestritten und der Anteil dieser hat zudem seit den 1990er Jahren stetig zugenommen. Waren MigrantInnen anfangs noch in Branchen tätig, die eine vergleichsweise niedrige Qualifikation und einen niedrigen Bildungsstand benötigten, haben sich die Branchen, und damit auch die erforderlichen Kompetenzen zur Ausübung in diesen Branchen, zusätzlich verschoben. Jedoch darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass die strukturellen Rahmenbedingungen eines Landes, in diesem Fall Deutschland, und die gesetzlichen Regelungen ebenso für damalige Umstände und den Wandel verantwortlich sind, sodass ein verengter Blick auf die MigrantInnen unzureichend erscheint. Wenn hierbei die Rede von MigrantInnen ist, wird die Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund ebenfalls in den Blick genommen. Dabei wird diese Gruppe nach dem Statistischen Bundesamt wie folgt definiert: ¿Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.¿ Die Definition umfasst dabei auch zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer und Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler und darüber hinaus die als Deutsche geborenen Nachkommen der bereits genannten Gruppen. In der Migrationsforschung haben sich dabei verschiedene Erklärungsansätze für Selbstständigkeit bei MigrantInnen herausgebildet, die zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte setzen, doch finden sich auch Ansätze, die verschiedene Ansichten zu vereinen versuchen.