Die Bedeutung des Salzkollegiums für die Stadt Salzuflen im 16. Jahrhundert und die 'Neue Saltzordnung' von 1609

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Soziale Ordnungen im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Salzkollegium der Stadt Salzuflen im 16. Jahrhundert. Das Salzkollegium war eine Zunft in der die Eigentümer, Bezugsberechtigten und Pächter des Salzwerkes organisiert waren. In der sogenannten 'Neuen Saltzordnung' von 1609, die heute im Stadtarchiv Bad Salzuflens lagert, bezeichnen sie sich selbst als 'Collegiaten'. Zunächst soll die Zunft als soziale Gruppe dargestellt werden, wobei untersucht wird wie die Gruppe organisiert war, welche Mitglieder sie hatte und an welchen Werten diese sich orientierten. In einem weiteren Schritt soll die sozioökonomische Bedeutung des Kollegiums für die Stadt Salzuflen herausgearbeitet werden. Zentral sind bei dieser Analyse folgende Fragen: Welche Stellung hatte das Salzkollegium in der Salzufler Gesellschaft? Bildeten seine Mitglieder gleichzeitig die Führungsschicht der Stadt? Wie beeinflusste die ökonomische Potenz des Kollegiums das Verhältnis zwischen der Stadt Salzuflen und dem Landesherrn? Die Gründung einer solchen Zunft setzte jedoch zwei entscheidende Entwicklungen vorraus. Zum einen war die Gründung von Zünften nur Städten erlaubt, zum anderen musste es eine Solequelle und eine Saline geben. Somit erscheint es wichtig, einführend einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Saline von ihrer vermeintlichen Ersterwähnung 1048 bis zur Verleihung der Stadtrechte 1488 zu geben. Der Schwerpunkt der Arbeit wird sich jedoch mit der Zeit von 1488 bis ungefähr 1609 beschäftigen. Hierbei stütze ich mich vorrangig auf die 'Neue Saltzordnung' vom 26. Januar 1609. Ebenso wichtig ist die Dissertation von Anton Kühling, die sich mit der Verfassungsgeschichte der Saline bis 1766, dem Jahr der Übertragung der Salzrechte an den lippischen Landesfürsten, beschäftigt. Des Weiteren sind die Arbeiten von Huismann und Linde relevant, die in der 2007 erschienen Stadtgeschichte von Bad Salzuflen zu finden sind. Aufgrund dieser neuen Beiträge zur Salzufler Stadtgeschichte, kann Otto Pölerts 'Chronik von Salzuflen' vernachlässigt werden, ebenso wie Richard Günters Dissertation zum Zunftwesen Salzuflens, die durch den Aufsatz 'Salzverwandte, Salzknechte und Sälzerkumpanschaften' von Klocke-Daffa und Noske für den Untersuchungszeitraum überholt scheint.