Die Bedrohung im blasón von Sor Juana Inés de la Cruz

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Sor Juana Inés de la Cruz, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die bedrohende Komponente in den blasones, welche die koloniale mexikanische Dichterin Sor Juana Inés de la Cruz im 17. Jahrhundert an die Vizeköniginnen von Neuspanien richtete, aufzuzeigen und weiterhin mögliche Zielpersonen einer Bedrohung zu ermitteln. Das Hauptaugenmerk wird in dieser Arbeit auf die Bedrohung selbst gelegt, während der letzte Punkt eher einen Raum für weitere Untersuchungen, speziell zum Themenbereich der Gegenspieler im Leben von Sor Juana eröffnet. Die Idee zu diesem Thema bekam ich, als ich einige blasones von Sor Juana las, da mir einige Aussagen sowie Ausdrücke dieser Gedichte für ein schmeichelhaftes Lobgedicht ungewöhnlich erschienen. Weiterhin war es zu jener Zeit außergewöhnlich, dass eine Frau einer anderen Frau Zeit Liebeslyrik widmete, wie sie ansonsten nur von Mann zu Frau verfasst wurde. Mir stachen einige Signalwörter ins Auge, welche ich nun näher auf ihre bedrohliche Konnotation untersuchen möchte. Das Hofleben spielte eine wichtige Rolle im Leben der Nonne, und dies soll nun im Anfangsteil verdeutlicht werden. Daher illustriere ich einleitend das Verhältnis von Sor Juana zum vizeköniglichen Hof, um im Folgenden eine knappe Defintion des blasón anzuführen, welcher sich dann die Analyse der Romance decasílabo 61 und der Seguidilla 80 anschließt. Die Nonne hatte die Gedichte den Vizeköniginnen María Luisa, Condesa de Paredes sowie Elvira, Condesa de Galve gewidmet. Bei der Analyse werde ich ein besonderes Augenmerk auf die Bedrohung legen. Die Bedrohung im blasón bei Sor Juana wird durch verschiedene Art und Weise vermittelt. So kommt einerseits die Bedrohung alleine durch bestimmte Begriffe, Wendungen oder Symbole zur Geltung, und der Inhalt des Gedichts vermittelt somit ein harmloses Bild, während sie auf der anderen Seite auch durch den faktischen Inhalt des Lobgedichts ausgedrückt wird.

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