Die Begegnung

Florentina und Viktor lernen sich über eine Zeitungsannonce kennen. Zunächst kommunizieren sie über SMS, dann per Telefon und Email. Um möglichst schnell sehr viel über den anderen zu erfahren, kreieren sie ein Frage-Antwort-Spiel, was bereits im Anfangsstadium Grenzen überschreitet. Ein Treffen wird von Viktor immer wieder abgesagt, bis zu dem Moment, wo er Florentina mitteilt, dass er psychisch krank sei und sich in einer Klinik behandeln lassen müsse. Der Kontakt bleibt bestehen. Wird jedoch mehr und mehr zu einer Gratwanderung und einer verdichteten Spiral-Dynamik, die beide überrollt. Beide treiben ein gefährliches Spiel. Viktor eines in seiner unfassbaren Fragilität. Florentina eines, das sie alles hinter sich lassen zu scheint. Es sollte ein furioser Beginn werden, der sich in einer sich aufbrauchenden Kommunikation und Fürsorge verleugnet und jäh endet. Florentina weiß anfangs nichts von Viktors psychischen Problemen. Die sporadisch auftauchende Skepsis übergeht sie. Viktor bestimmt die Spielregeln. Florentina fügt sich nicht nur, sondern steigert sich in diese Form der Kommunikation hinein. Zwischenzeitlich bricht Viktor den Kontakt zu Florentina ab. Ein Prozedere, das sich mehrfach wiederholt, da Florentina insistiert. Ein Treffen wird es nie geben. Der Untertitel 'Werkstattbuch' ist zugleich auch ein Hinweis auf den strukturellen Aufbau, der sich chronologisch aus Fragmenten aufbaut und sich im letzten Kapitel zu einem Ganzen fügt.

Anna Klein arbeitet als freie Journalistin und hat bereits zahlreiche Fachbücher veröffentlicht. 'In Zeiten unsichtbarer Frauen' ist ihre erste Novelle.

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